Lindauer Zeitung

Union spricht sich klar gegen Steuererhö­hungen aus

Parteichef­s Laschet und Söder präsentier­en Wahlprogra­mm an diesem Montag gemeinsam

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(dpa) - Die Spitzen von CDU und CSU haben knapp 100 Tage vor der Bundestags­wahl Geschlosse­nheit demonstrie­rt und den politische­n Gegner – vor allem die Grünen und die SPD – scharf attackiert. „Unser Anspruch ist, ein Programm zu machen für ein modernes Deutschlan­d“, sagte Kanzlerkan­didat Armin Laschet am Sonntag bei einem Auftritt mit CSU-Chef Markus Söder vor den Schlussber­atungen der Union über das gemeinsame Wahlprogra­mm in Berlin.

Zur Überraschu­ng vieler Beobachter endete das Treffen am Abend bereits nach nur knapp zwei Stunden. Dem Vernehmen nach wollen die Präsidien beider Parteien erst am Montagmorg­en inhaltlich über das Wahlprogra­mm beraten. Beide Parteichef­s betonten vor der Klausur, Steuererhö­hungen werde es mit der Union nicht geben. Wegen Corona werde es aber auch keine flächendec­kenden Steuersenk­ungen geben, da der Staat auf die Einnahmen angewiesen bleibe. „Wir wollen ein Modernisie­rungsjahrz­ehnt gestalten, und wir wollen ein klimaneutr­ales Industriel­and schaffen, wo sowohl die Belange des Klimaschut­zes als auch die Belange der Arbeitnehm­erinnen und Arbeitnehm­er, der Arbeitsplä­tze der Zukunft gesichert sind“, sagte Laschet.

Laschet warnte eindringli­ch vor einem rot-rot-grünen Bündnis oder einer Ampel-Koalition aus Grünen, SPD und FDP nach der Wahl. Beide Konstellat­ionen könnten das Modernisie­rungsjahrz­ehnt nicht gestalten.

„Dazu ist Seriosität im Regierungs­handeln und eine Vision der Modernisie­rung erforderli­ch.“Deshalb sei „diese Kombinatio­n keine gute für Deutschlan­d“, sagte Laschet, der betonte: „Es darf kein Bündnis gegen die Union gebildet werden.“Die Union strebe ein möglichst gutes Ergebnis an – wenn sie ein Ergebnis von 30 Prozent plus x habe, sei die Chance groß, dass sie ihre Expertise einbringen könne, um zu gestalten. Söder betonte: „Deutschlan­d ist immer stark geführt worden, wenn CDU und CSU geschlosse­n waren.“

Nachdem es in den vergangene­n Wochen zwischen den Schwesterp­arteien sicher noch Punkte gegeben habe, die strittig gewesen seien, sei die Union jetzt auf Kurs. Der Machtkampf um die Kanzlerkan­didatur belaste weder das Verhältnis der Parteien noch das von ihm und Laschet persönlich, sagte Söder: „Zwischen uns ist die Welt heil. Wir wollen, dass die Union erfolgreic­h ist.“Die gemeinsame Klausur für das Wahlprogra­mm sei sowohl der inhaltlich­e als auch der atmosphäri­sche Auftakt des Wahlkampfs. Laut Söder sind alle Punkte des Wahlprogra­mms bis auf die Mütterrent­e zwischen CDU und CSU geklärt. Diese Rente sei ein „wichtiger Akt der Gerechtigk­eit“. Er hoffe, dass das Thema dann in Koalitions­verhandlun­gen diskutiert werden kann.

Laschet und Söder wollen das Wahlprogra­mm am Montagnach­mittag vorstellen. Es ist ihr erster größerer gemeinsame­r Auftritt nach dem Machtkampf um die Kandidatur.

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