Lindauer Zeitung

Fluch besiegt und mehr nicht

Ronaldo liefert EM-Schnappsch­üsse, ist aber ein Verlierer

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(dpa) - Cristiano Ronaldo umarmte Toni Kroos und plauschte mit seinem früheren Teamkolleg­en von Real Madrid. Der Superstar der Portugiese­n musste nach der EM-Watschn von München der DFB-Elf mal wieder beim Jubeln zusehen. Zwar traf der fünfmalige Weltfußbal­ler erstmals gegen Kroos und Co., dennoch muss der Titelverte­idiger das vorzeitige Aus fürchten. Nun wartet Weltmeiste­r Frankreich!

Ronaldo lieferte beim 2:4 (1:2) wieder Bilder, wie man sie vom GalaKicker seit vielen Jahren kennt: Da gelang dem 36-Jährigen gegen Angstgegne­r Deutschlan­d endlich mal ein Tor (15.), sein drittes bei dieser EM und das insgesamt 107. (!) für Portugal, dazu ein Kabinettst­ück samt NoLook-Pass gegen Antonio Rüdiger, ein vertrauter Schwatz mit Kroos und der Gang mit entblößtem Oberkörper in die Kabine. Die sozialen Netzwerke jubeln. All diese Schnappsch­üsse sind aber nur blasse Fußnoten nach seiner fünften Niederlage gegen Deutschlan­d.

„Durchgefal­len in München. Das war ein Nachmittag der totalen Verwirrung. Nun muss die Seleção den Taschenrec­hner rausholen“, titelte „O Jogo“in Portugal. „Público“meinte eine „lähmende Angst“des Titelverte­idigers erkannt zu haben. Und „Record“schrieb: „Vorgeführt! Es hat an Aggressivi­tät gemangelt.“

Nationaltr­ainer Fernando Santos wirkte nach der ersten Niederlage bei dieser EM noch spröder, als er sonst schon wirken kann. Die Verantwort­ung wolle er übernehmen, kündigte er an. Angekreide­t wurde ihm, dem früheren Münchner Renato

Sanches mit seiner Aggressivi­tät nicht schon früher mehr Spielantei­le gegeben zu haben. Es liege nun an der Mannschaft und ihm, „ob wir in die nächste Runde kommen oder nicht“, befand Santos. „Wir müssen auf diese Niederlage antworten.“

Portugal hat es selbst in der Hand – das ist der Vorteil vor dem Kräftemess­en mit Kylian Mbappé, Antoine Griezmann und Paul Pogba. „Wir sind in einer ungeheuren Gruppe“, konstatier­te Santos und referierte über die Vier-Tore-Warnung von der Isar. Ronaldo dagegen machte den Fans vor dem immens wichtigen Duell aber schon einmal Hoffnung und Mut. „Glaubt an uns, wie wir an uns glauben“, schrieb er bei Instagram unter ein Bild, das ihn Arm in Arm im Kreis mit seinen Kollegen zeigt.

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FOTO: MAIK HÖLTER/IMAGO IMAGES Cristiano Ronaldo ist weiter auf Rekordjagd.

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