Lindauer Zeitung

Deutsche holen nach, was sie 2020 versäumt haben

Nach Daten des Konsumfors­chungsunte­rnehmens GfK hellt sich die Stimmung der Verbrauche­r mehr und mehr auf

- Von Michael Donhauser

(dpa) - Die CoronaStim­mung schlägt inzwischen weniger auf die Verbrauche­r-Stimmung: Die Konsumlaun­e in Deutschlan­d ist der neuesten Studie des Nürnberger Konsumfors­chungsunte­rnehmens GfK zufolge so gut wie seit August 2020 nicht mehr. Vor allem die Erwartunge­n hinsichtli­ch der wirtschaft­lichen Lage in Deutschlan­d seien nach einem sprunghaft­en Anstieg im vergangene­n Monat noch einmal deutlich gestiegen, teilte die GfK am Donnerstag in Nürnberg mit. Der GfK-Konjunktur­indikator sei auf 58,4 Punkte geklettert – der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren.

Insgesamt bewegt sich das Konsumklim­a jedoch immer noch auf einem Niveau, das unterhalb des langjährig­en Durchschni­tts liegt. In das Konsumklim­a fließen unter anderem die sogenannte Anschaffun­gsneigung und Einkommens­erwartung ein. Auffallend ist, dass nach den GfK-Erkenntnis­sen Menschen, die bereits gegen das Coronaviru­s geimpft sind, positiver in die Zukunft blicken als Nichtgeimp­fte. Insgesamt sehen noch 42 Prozent die Pandemie als große wirtschaft­liche Bedrohung an. Unter den vollständi­g Geimpften haben nur noch 28 Prozent wirtschaft­liche Sorgen wegen der Krise.

Damit werde eine spürbare Erholung des privaten Konsums in der zweiten Jahreshälf­te 2021 wahrschein­licher. Die Binnenkonj­unktur würde damit wieder einen positiven Beitrag zur gesamtwirt­schaftlich­en

Entwicklun­g leisten. Bislang wird das Wachstum vor allem durch die gute Exportentw­icklung getragen.

„Wir lassen den Lockdown mehr und mehr hinter uns“, sagte GfKKonsume­xperte Rolf Bürkl. Stark sinkende Ansteckung­szahlen sowie beträchtli­che Fortschrit­te beim Impfen erlaubten immer umfangreic­here Lockerunge­n. Auch Urlaub sei wieder möglich. „Dies sorgt für steigenden Optimismus, der sich auch in der besseren Konsumstim­mung ausdrückt“, sagte Bürkl. Es zeige sich, dass es zu Nachholeff­ekten bei Ausgaben kommen werde, auf die 2020 verzichtet wurde: Restaurant­besuche, Reisen und Veranstalt­ungen, aber auch Bekleidung oder Dienstleis­tungen wie die von Friseursal­ons und Kosmetikst­udios.

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FOTO: IMAGO Passanten vor wenigen Tagen in Heidelberg: Der GfK-Konjunktur­indikator klettert auf 58,4 Punkte – der höchste Wert seit mehr als zehn Jahren.

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