Mathematik ist ungültig
Bisweilen dauert es, bis ein Rätsel gelöst ist. Selbst Jahrzehnte nach dem Abitur konnte sich niemand recht erklären, weshalb ein Schulfreund, der sich später als Advokat durchs Arbeitsleben quälte, mit der Mathematiknote „Vier“geschlagen war.
Glücklicherweise können wir ihm nun mitteilen, was damals schiefgelaufen ist. Und das geht so: Eine Bildungsinitiative namens „The Education Trust“hat in den USA, genauer in Oakland, eine Unterrichtsempfehlung veröffentlicht, welche Lehrern helfen soll, ihren
„unbewussten Rassismus“aufzuspüren. Zu diesem Behuf sollen es die Pauker vermeiden, im Mathe-unterricht Schüler nach der richtigen Lösung von Rechenaufgaben zu fragen. Insbesondere mögen es die Lehrer unterlassen, von schwarzen Schülern Lösungen einzufordern, weil das eine Diskriminierung bedeute. Die ganze Mathematik sei sowieso ungültig, weil sie von weißen Kolonialherren erfunden wurde.
Alles klar. Der Mathelehrer von damals war also ein verkappter Rassist, welcher sich an seinen wehrlosen Schülern austobte. Dauernd ließ er sie olle Rechenaufgaben lösen, und wer sich gegen diesen Rassismus wehrte, wurde mit einer „Vier“oder noch Schlimmerem bestraft. So gesehen war der Advokaten-Schulfreund ein echter Widerstandskämpfer, wenn er darauf beharrte, dass eins plus eins mindestens drei ergebe.
Ein uns persönlich bekannter Oberstudienrat a. D. hat dazu angemerkt, die Biologie-, Physik- und Chemie-Pauker seien zu dieser Zeit kein Haar besser gewesen. (vp)