Airbus begründet Aus für Premium Aerotec
(dpa) - Airbus hat seine Pläne zur Aufspaltung und zum möglichen Verkauf seiner Augsburger Tochter Premium Aerotec verteidigt. „Das Unternehmen häuft seit zwölf Jahren Verluste an. Diese Verluste liegen im Milliardenbereich“, sagte Airbus-Betriebsvorstand Michael Schöllhorn der „Augsburger Allgemeinen“.
Weil Fluggesellschaften aktuell kaum neue Maschinen kaufen, habe sich die Lage verschärft. „In Anbetracht der erheblichen Investitionen, die wir etwa für die Wasserstofftechnologie aufbringen müssen, können wir uns diese Verluste nicht leisten“, sagte der Airbus-Manager. „Wir können in Augsburg und auch an anderen Premium-AerotecStandorten nicht einfach so weitermachen.“
Airbus prüft nun den Verkauf der Einzelteilefertigung in Deutschland an einen Investor. In Augsburg arbeiten etwa 2200 von 2800 PremiumAerotec-Mitarbeitern in der Einzelteilefertigung. Auch der Standort Varel in Ostfriesland ist betroffen. Betriebsrat und IG Metall stellen sich gegen die Pläne. Die Gewerkschaft befürchtet auf längere Sicht Verlagerungen von Teilen der Produktion in Billiglohnländer und Entgeltkürzungen für die Belegschaft.
Schöllhorn sagte, im Idealfall hätte der Investor auch Zugang etwa zur Autoindustrie. „So würden die Stückzahlen größer, Teile günstiger und das Geschäft wettbewerbsfähiger. Nicht betroffen von den Umbauplänen bei Airbus sind rund 700 Premium-Aerotec-Beschäftigte in Augsburg, die Teile für den Eurofighter und den Militärtransporter A 400 M bauen.