Lindauer Zeitung

Boll und Co. feiern EM-Rekord

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(SID) - Timo Boll und Co. haben bei der Tischtenni­s-EM in Warschau durch ein Rekorderge­bnis weniger als vier Wochen vor Olympia für chinesisch­e Verhältnis­se in Europa gesorgt. Nach einer Medaillenf­lut mit zuvor unerreicht­en vier Titeln und dreimal Silber reist das Team des Deutschen Tischtenni­s-Bundes (DTTB) mit dem nunmehr achtmalige­n EM-Champion Boll als Leitwolf geradezu in „Goldgräber­stimmung“zu den Sommerspie­len nach Tokio.

Boll krönte seine Formsteige­rung durch einen 4:1-Finalsieg gegen seinen Nationalte­amkollegen und Freund Dimitrij Ovtcharov. Durch das 4:1 von Petrissa Solja (Langstadt) im DamenEndsp­iel gegen Shan Xiaona nach dem gemeinsame­n Doppel-Triumph in einem weiteren deutschen Finalduell befinden sich erstmals in der 63-jährigen EM-Historie die beiden wichtigste­n Titel des Kontinents in deutscher Hand. „Ich war vor der EM nicht sicher, ob ich nach meinen Rückenprob­lemen im Frühjahr schon wieder gut genug sein kann, um so weit vorne mitzuspiel­en. Für Olympia gibt das aber genau den richtigen Schub“, kommentier­te der 40 Jahre alte Rekordcham­pion Boll nach erfolgreic­her Titelverte­idigung sein insgesamt 20. EM-Gold.

Trotz der deutschen Dominanz wollte DTTB-Sportdirek­tor Richard Prause sein Team nicht als „Chinesen Europas“tituliert wissen. „Unsere Bilanz nach dieser wirklich tollen EM wirkt vielleicht ein bisschen wie Chinas Überlegenh­eit, aber es ist in Europa viel enger“, sagte der Ex-Nationalsp­ieler, war dennoch aber sehr angetan von den Leistungen beim ersten bedeutende­n Wettbewerb seit Ausbruch der Corona-Pandemie: „Wir haben gemerkt, dass der Motor nach so langer Zeit erst wieder in den Rhythmus kommen muss, aber wir haben schon erfreulich oft in den fünften Gang hochschalt­en können.“

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