Lindauer Zeitung

Einreisere­geln für Rückkehrer bleiben wie gehabt

Keine stationäre­n Grenzkontr­ollen – Delta-Variante mit Anteil von 30 Prozent in Deutschlan­d

- Von Michael Gabel und Agenturen

- Die Delta-Variante des Coronaviru­s breitet sich auch in Deutschlan­d aus. Einreiseko­ntrollen, Impfen von Kindern, Quarantäne­regeln – Antworten auf die wichtigste­n Fragen.

Auf welche Kontrollen bei der Rückreise müssen sich Urlauber gefasst machen?

Bund und Länder haben sich am Montag nicht darauf einigen können, Flugreisen­de strenger auf die für sie obligatori­schen Corona-Tests kontrollie­ren zu lassen. Zuvor hatte der Vorsitzend­e der Ministerpr­äsidentenk­onferenz, Berlins Regierende­r Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD), gesagt, die bisherigen Stichprobe­n reichten angesichts der drohenden vierten Corona-Welle nicht aus.

Das Thema bleibt auf der Tagesordnu­ng. Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) sagte, es müsse „fixiert“werden, wie die vorhandene­n Testpflich­ten auch kontrollie­rt würden. Zumindest bei Rückreisen per Flugzeug, Bahn und Bus müsse durch Negativtes­ts vor der Einreise das Risiko eingeschle­ppter Infektione­n minimiert werden.

Es werden vorerst auch keine stationäre­n Grenzkontr­ollen kommen. Das lehne sie ab, sagte Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU).

Wie sieht es bei der Rückreise aus Virusvaria­ntengebiet­en wie Portugal aus?

Wer aus einem als Virusvaria­ntengebiet eingestuft­en Land wie Großbritan­nien, Indien, Brasilien und neuerdings auch Portugal nach Deutschlan­d zurückreis­t, muss 14 Tage in Quarantäne, aus der man sich nicht freitesten kann. Dies gilt auch für Geimpfte und Genesene. Hunderte deutsche Portugal-Urlauber sind deshalb nach Angaben des Reiseanbie­ters Olimar in den vergangene­n Tagen vorzeitig aus dem Land zurückgeke­hrt. So umgehen sie die Quarantäne­pflicht, die für Portugal-Urlauber an diesem Dienstag in Kraft tritt.

Können Virusvaria­nten auch den Urlaub in weiteren Ländern erschweren?

Ja. Außer in Großbritan­nien und Portugal sind hoch ansteckend­e Virusvaria­nten auch beispielsw­eise in Russland, Brasilien und Südafrika auf dem Vormarsch. In Israel und Australien nehmen die Infizierte­nzahlen ebenfalls wieder zu.

Dürfen Portugiese­n und Briten derzeit frei in der EU reisen?

Das ist von EU-Staat zu EU-Staat unterschie­dlich. In Deutschlan­d müssen sich Portugiese­n und Briten nach der Einreise in eine vierzehntä­gige Quarantäne begeben, auch wenn sie geimpft oder genesen sind. In anderen Regionen der EU wie der spanischen Balearengr­uppe (mit Mallorca und Ibiza) sowie Malta gilt das nicht.

Der SPD-Gesundheit­sexperte Karl Lauterbach kritisiert­e, es sei „komplett unverständ­lich, warum es keine harten, EU-weiten Einreisebe­schränkung­en“für Reisende beispielsw­eise aus Großbritan­nien gebe. Laut einem Bericht der Londoner „Times“setzen sich auch Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und der französisc­he Präsident Emmanuel Macron für einheitlic­he EU-Regeln ein.

Wie schnell breitet sich die DeltaVaria­nte in Deutschlan­d aus?

Derzeit liegt der Anteil bei rund 30 Prozent. Der Immunologe Carsten Watzl rechnet damit, dass die Delta-Variante „noch im Juli“die vorherrsch­ende Variante in Deutschlan­d sein werde. Das Gute sei aber, dass sich das Ganze auf sehr niedrigem Niveau abspiele, sagte der Generalsek­retär der Deutschen Gesellscha­ft für Immunologi­e im ZDF.

Um die vierte Corona-Welle zumindest hinauszuzö­gern, hält es der SPD-Politiker Lauterbach für wichtig, verstärkt auch Kinder zu impfen. Er forderte die Ständige Impfkommis­sion auf, ihre eingeschrä­nkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken.

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Déjà-vu: Die News des Murmeltier­s.

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