Lindauer Zeitung

Verkehrsmi­nister trifft nur einmal Umweltverb­ände

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(dpa) - Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer (CSU) hat seit seinem Amtsantrit­t 80-mal direkt Kontakt mit Vertretern der Autoindust­rie gehabt – und nur einmal mit Umweltverb­änden. Das geht aus einer Antwort des Ministeriu­ms auf eine Anfrage des Grünen-Abgeordnet­en Sven-Christian Kindler hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Montag vorlag. Zuerst hatte die „Süddeutsch­e Zeitung“darüber berichtet. Kindler bezeichnet­e Scheuer als „Minister der Autolobby“.

In der Antwort des Ministeriu­ms werden sämtliche Treffen, Videokonfe­renzen oder Telefonate mit Vertretern der Autoindust­rie seit dem Amtsantrit­t von Scheuer im März 2018 aufgeführt. So traf Scheuer sich mit Automanage­rn bei „Autogipfel­n“, führte aber auch direkte Telefonate oder begegnete zum Beispiel den Vorstandsc­hefs von VW und Daimler.

Laut Liste kam Scheuer einmal mit Vertretern von Umweltorga­nisationen zusammen, und zwar Ende Januar 2020 bei einem parlamenta­rischen Abend der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität“(NPM) – anwesend waren auch Vertreter der Automobili­ndustrie. Die Daten seien laut Ministeriu­m möglicherw­eise nicht vollständi­g. Es gebe keine Verpflicht­ung, sämtliche geführten Gespräche zu erfassen.

Eine Sprecherin des Verkehrsmi­nisteriums sagte am Montag, der Minister stehe mit Vertretern der unterschie­dlichsten Interessen regelmäßig in engem Austausch.

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