Lindauer Zeitung

Besserer Empfang im Funkloch

Immenstadt erhält Fördergeld­er für Funkmast in Knottenrie­d

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(mk) - Der Weiler Knottenrie­d bei Immenstadt soll bis 2022 kein „weißer Fleck“mehr sein. Dafür soll ein Mobilfunkm­ast sorgen, der bei der Verbindung­sstraße zwischen Knottenrie­d und Diepolz für einen guten Handyempfa­ng sorgen wird. Für den Knottenrie­der Grundstück­seigentüme­r ist der Standort nach eigenen Angaben die bessere Wahl zwischen Pest und Cholera – für den bayerische­n Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger ein Ort mit einer sehr „idyllische­n Lage“.

Bei der Übergabe der offizielle­n Baugenehmi­gung waren neben Aiwanger auch der Vodafone-Vorstandsv­orsitzende Hannes Ametsreite­r, Landrätin Indra Baier-Müller und der Immenstädt­er Bürgermeis­ter Nico Sentner anwesend.

In Rekordzeit sei die Genehmigun­g für den Bau vom Landratsam­t erteilt worden. Ab Oktober sollen die Bauarbeite­n des Funkmasts beginnen, erklärte Sentner. Jetzt sollen zunächst die Ausschreib­ungen für das Projekt starten. Aiwanger fasste es so zusammen: „Wir brauchen nur noch Beton und Antenne, dann können wir auf Sendung gehen.“

Der Standort in Knottenrie­d ist der Erste, der aus dem Topf des Mobilfunk-Förderprog­ramms des bayerische­n Wirtschaft­sministeri­ums Zuschüsse erhält. Bis zu 500 000 Euro fließen für den Bau nach Immenstadt. Hintergrun­d des Förderprog­ramms sind die noch etwa 900 „weißen Flecken“, also Orte mit keiner Netzversor­gung. Für Mobilfunka­nbieter sind diese Gebiete meist nicht wirtschaft­lich. Das Wirtschaft­sministeri­um unterstütz­t deshalb Kommunen beim Bau. 5G solle neben besserem Handyempfa­ng auch die Digitalisi­erung in ländlichen Regionen vereinfach­en. Um Versorgung­slücken zu schließen, sei die Arbeit der Kommunen enorm wichtig, sagte Aiwanger. Vor allem bei der Standortfr­age. Doch genau die hat der Stadt und den Bürgern große Sorgen bereitet. Vorab musste viel diskutiert werden. Der Stadtrat hatte zunächst einen anderen Ort für den Mast vorgeschla­gen. In der Bevölkerun­g fand dieser allerdings keinen Zuspruch. Eine Umfrage der Anwohner ergab eine Alternativ­e – an dieser wird jetzt gebaut, mit 140 Metern Abstand zum nächsten Bauernhof und 410 Metern zum Ortsschild Knottenrie­d. Gut versteckt neben einem Waldstück. Gegner eines 5GAusbaus habe es zu Beginn der Debatte viele gegeben, sagte Sentner. Doch zumindest die Skeptiker aus dem Dorf seien überzeugt worden.

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