Lindauer Zeitung

Rettungskr­äfte suchen vermissten Kajakfahre­r

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(li) - Ein vermisster Kajakfahre­r hat in der Nacht zum Montag einen Großeinsat­z der Rettungskr­äfte auf dem Bodensee ausgelöst. Mit 23 Booten suchten die Wasserschu­tzpolizei aus BadenWürtt­emberg, Bayern und Österrreic­h, die Schweizer Seepolizei, die Feuerwehr, der Zoll und die DLRG einen 60-Jährigen, der am frühen Abend mit einem aufblasbar­en Kajak von Fischbach nach Romanshorn paddeln wollte. Auch ein Polizeihub­schrauber war an der Suchaktion beteiligt. Gefunden haben die Einsatzkrä­fte bislang nur das leere Kajak.

Wie die Polizei berichtet, hatte der in Polen wohnhafte Mann am Sonntag mit seiner Ehefrau und seinem Sohn den öffentlich­en Badestrand des Freizeitge­ländes Friedrichs­hafen-Manzell besucht. Gegen 18 Uhr habe sich der als sportlich beschriebe­ne Mann mit einem aufblasbar­en Kajak ins Wasser begeben, um damit an das gegenüberl­iegende, rund zwölf Kilometer entfernte Schweizer Ufer zu paddeln.

Ob er dort von seiner Familie abgeholt werden oder am gleichen Abend wieder zurückpadd­eln wollte, dazu macht Polizeispr­echer Jens Czechtizky von dem für die Wasserschu­tzpolizei zuständige­n Polizeiprä­sidium in Göppingen mit Verweis auf die laufenden Ermittlung­en keine Angaben. Dasselbe gilt für die Frage, ob der Mann eine Rettungswe­ste mitführte. Ein Handy hatte er laut Polizei nicht dabei.

Gegen 21.30 Uhr verständig­te der 33-jährige Sohn die Polizei. Um 22.30 Uhr löste die Polizei den internatio­nalen Seenotalar­m aus. In dessen Folge suchten Rettungskr­äfte aus Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz nach dem Vermissten, teilweise unter schwierige­n Bedingunge­n. Jens Czechtizky berichtet von einer Gewitterfr­ont und drehendem Wind, der die Eingrenzun­g des Suchgebiet­s erschwert habe.

Gegen 1.30 Uhr fand ein Suchboot der Wasserwach­t Lindau in der Seemitte das leere Kajak. Daraufhin suchten die Einsatzkrä­fte den Bereich um die Fundstelle intensiv und mit geringerem Abstand ab. Um 3 Uhr wurde die Suche abgebroche­n, am Montagmorg­en aber mit einem Polizeihub­schrauber sowie einem Boot der Wasserschu­tzpolizei fortgesetz­t. Laut Czechtizky die Schifffahr­tsbetriebe informiert und gebeten, Ausschau zu halten. „Mehr können wir momentan leider nicht tun“, konstatier­t der Polizeispr­echer am frühen Montagnach­mittag. Wie lange die Suche fortgesetz­t wird, entscheide­n laut Czechtizky die Kräfte vor Ort. Das hänge von verschiede­nen Faktoren ab, unter anderem von der Wetterlage.

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