Lindauer Zeitung

Experten warnen vor Zunahme heftiger Unwetter

Wissenscha­ftler sehen häufigen Starkregen als Folge des Klimawande­ls – Mehr als 130 Tote bei Hitzewelle in Kanada

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(dpa) - In Baden-Württember­g ist die Schifffahr­t auf dem Neckar nach den gewaltigen Regenmenge­n der vergangene­n Tage eingeschrä­nkt. In Frankfurt drückte der sturzbacha­rtige Regen Kanaldecke­l aus dem Boden. In Landshut stand die komplette historisch­e Altstadt unter Wasser, teilweise bis zu einem Meter hoch. In Stuttgart hatten Sturmböen das Dach der Oper ruiniert. Nach hitzereich­en Tagen haben heftige Unwetter

und extreme Niederschl­äge in Teilen Deutschlan­ds in der Nacht zu Mittwoch erneut Chaos verursacht. Betroffen waren in Deutschlan­d vor allem Bayern und der Westen. Auch im Nachbarlan­d Tschechien, zuletzt von einem Tornado heimgesuch­t, gab es erneute schwere Unwetter. Gut 145 000 Haushalte waren dort über Stunden ohne Strom.

Nach Ansicht von Uwe Schickedan­z passen solche Unwetter in das Bild, das Klimaforsc­her von der Entwicklun­g

zeichnen. Dazu gehöre die sommerlich­e Abwechslun­g zwischen Dürre und Starkregen, sagte der Leiter des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) dem „Südkurier“. Der Physiker Christian Plaß-Dülmer, Leiter des Bergobserv­atoriums auf dem Hohen Peißenberg am Starnberge­r See, rechnet infolge des Klimawande­ls mit mehr schwierige­n Wetterlage­n. „Wir erwarten, dass Extremwett­erlagen häufiger werden. Solche schweren Gewitter wird es dann häufiger geben“, sagte er der „Süddeutsch­en Zeitung“.

In anderen Ländern kletterten derweil die Temperatur­en. So zeigten in Griechenla­nd die Thermomete­r Werte um die 40 Grad an, an diesem Donnerstag könnten sogar bis zu 44 Grad erreicht werden. In Kanada wurden sogar 49,5 Grad gemessen. Nach Polizeiang­aben wurden allein im Raum Vancouver bereits mehr als 130 plötzliche Todesfälle durch die Hitze verzeichne­t.

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