Forscher untersuchen vermeintlich bestes Hochdeutsch in Hannover
(epd) - Mit einer neuen Studie über die Sprache in Hannover will die dortige Leibniz Universität herausfinden, ob in der niedersächsischen Landeshauptstadt wirklich das beste Hochdeutsch gesprochen wird. Interessierte, die in Hannover aufgewachsen sind und derzeit in der Stadt leben, können mit den Wissenschaftlern Kontakt aufnehmen und erhalten dann weitere Informationen. Das Vorhaben ist Bestandteil eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projektes mit dem Titel „Die Stadtsprache Hannovers“. Ein seit etwa 200 Jahren weitverbreiteter Mythos lautet, in und um Hannover werde das beste Hochdeutsch in ganz Deutschland gesprochen. Das Forschungsprojekt untersucht diesen Mythos erstmalig ausführlich anhand von aktuellen Sprachdaten sowie Meinungen, Bewertungen und weiteren Wissensbeständen der Sprecherinnen und Sprecher aus Hannover. Letztlich sollen die Ergebnisse eine Antwort auf die Frage erlauben, wie „hochdeutsch“die Sprache in Hannover tatsächlich ist. Historisch betrachtet gibt es für den Mythos einen wesentlichen Grund: Im norddeutschen Raum wurde früher Niederdeutsch gesprochen, das sich sehr stark vom heutigen Hochdeutsch unterscheidet. Als sich dort das Hochdeutsche in der Schrift durchgesetzt hatte, mussten die Menschen Hochdeutsch wie eine Fremdsprache erlernen. Sie orientierten sich an der Schriftsprache.