Mit der Kneifhose an den Strand
Das querelenhafte Frühsommergeschehen am gebeutelten Himmel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns die heißen Hundstage erst noch bevorstehen. Der Sommer wird alsbald sein hitziges Zepter über unseren sonnenhutbehüteten Köpfen schwingen. Und damit die Frage aufwerfen, was um alles in der Welt man am Strand heuer anzuziehen hat, um modetechnisch nicht negativ aufzufallen.
Die aktuellen Entwürfe der noblen Mailänder Marke Prada haben jetzt insbesondere die Couture-bewusste
Männerwelt aufhorchen lassen. Prada ruft nämlich mit seiner neuen Kollektion die Saison der sehr, sehr, sehr kurzen Shorts aus: Eng und praktisch ohne Hosenbeine ist dieses männliche Pendant zum Minirock aber nicht mit einer Badehose zu verwechseln. Auch im Café oder an der Bar soll dieser Hauch von Nichts für Kurzweil sorgen. Außerdem empfehlen die Italiener dazu merkwürdige Kopfbedeckungen, die irgendwo zwischen Tropen- und Feuerwehrhelm rangieren.
Lügen haben kurze Beine, heißt es so treffend. Bei Prada haben Hosen heuer gar keine nennenswerten mehr. Der reichlich knapp bemessene Schnitt erlaubt leider auch keine Hosentasche, in dem der Geldbeutel äußerst locker sitzen sollte. Denn Prada pflegt selbst absonderliche Stücke textiler Art nicht gerade zu verschenken – die Shorts werden zu einem mittleren dreistelligen Betrag feilgeboten. Die natürliche Gegenbewegung zum modischen Diktat ist freilich die Freikörperkultur. FKK kostet nix und kneift auch nicht so beim Stolzieren am Strand. (nyf)