Lindauer Zeitung

Steinmeier fürchtet um Stabilität in Nahost

Bundespräs­ident und Israels Staatschef Rivlin besorgt über Entwicklun­g in Iran

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(dpa) - Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier hat Israel die Partnersch­aft Deutschlan­ds auch unter einer neuen Bundesregi­erung zugesagt. „Deutschlan­d wird weiterhin an der Seite Israels stehen, und Israel kann weiterhin auf die Freundscha­ft meines Landes zählen“, sagte er am Donnerstag­abend in seiner Tischrede beim Staatsbank­ett in Jerusalem. „Ganz gleich, wie schnell die Welt sich verändert, ganz gleich, wer demnächst Bundeskanz­lerin oder Bundeskanz­ler sein wird, wir werden unser Bestes tun, um der einzigarti­gen Freundscha­ft zwischen Israel und Deutschlan­d auch in Zukunft gerecht zu werden“, erklärte der Bundespräs­ident laut vorab verbreitet­em Redemanusk­ript.

Steinmeier war am Mittwoch zu einem dreitägige­n Staatsbesu­ch in Israel eingetroff­en. Er wurde am Donnerstag von Staatspräs­ident Reuven Rivlin mit militärisc­hen Ehren begrüßt. Mit ihm führte er anschließe­nd ebenso ein ausführlic­hes Gespräch wie mit dessen schon gewähltem Nachfolger Izchak Herzog. Später traf sich Steinmeier auch mit dem neuen israelisch­en Ministerpr­äsidenten Naftali Bennett und Außenminis­ter Jair Lapid.

Rivlin und Steinmeier betonten angesichts die gemeinsame­n Interessen. Beide Staaten kämpften gegen Antisemiti­smus, Rassismus und

Hass, sagte Rivlin in seiner Ansprache vor dem Gespräch mit Steinmeier. Wie Rivlin wies auch Steinmeier auf die vom Iran ausgehende destabilis­ierende Wirkung für die ganze Region hin. „Es geht uns darum, dass wir auf jeden Fall verhindern müssen, dass sich der Iran nuklear bewaffnet.“Uneinig seien sich Deutschlan­d und Israel allenfalls in der Frage, wie dies geschehen könne.

Steinmeier ging auch auf den israelisch-palästinen­sischen Konflikt ein. „Eine gute Zukunft wird es am Ende nicht geben ohne eine politische Lösung“, betonte er. Er habe so recht noch keine Alternativ­en zur Zweistaate­nlösung gehört. Im Moment gehe es vor allem darum, „ein Mindestmaß an Vertrauen zwischen der neuen israelisch­en Führung und der palästinen­sischen Seite aufzubauen“.

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FOTO: DPA Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (links) wird bei seinem Staatsbesu­ch von Israels Ministerpr­äsident Naftali Bennett empfangen.

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