Ravensburger Kino startet nach Lockdown
Burg öffnet, Frauentor bleibt vorerst noch geschlossen – Was Besucher wissen müssen
- Mit Popcorn und Cola im Kinosessel sitzen und in einem Film abtauchen – das ist ab Donnerstag auch in Ravensburg wieder möglich. Der Betreiber erklärt, was Besucher wissen müssen. In Weingarten läuft der Kinobetrieb im Kulturzentrum Linse schon seit gut drei Wochen, der Zuspruch aber ist verhalten.
Der Geschäftsführer der Ravensburger Innenstadtkinos, Gallion Anastassiades, öffnet das Kino Die Burg am Donnerstag wieder. Das Kino am Frauentor lässt er vorerst noch geschlossen. Dafür hat er zwei Gründe: Zum einen rechnet er entsprechend seiner Erfahrung im ersten Coronasommer mit vorerst geringem Zuspruch der Gäste. Seine Mitarbeiter könne er somit konzentriert im Kino Die Burg einsetzen. Zum anderen kann er im Frauentorkino Arbeiten zu Ende bringen – das Foyer werde renoviert, die 3D-Leinwand im großen Saal sei erneuert und die Soundanlage verbessert worden.
Wer in Ravensburg ins Kino gehen will, muss dafür keinen Test, keinen Genesenen- oder Impfnachweis mitgringen, wie Anastassiades erklärt. Denn er hat sich dafür entschieden, seine Säle nur zu einem Drittel auszulasten und somit auf diese Nachweise zu verzichten. Die Corona-Verordnung lässt den Betreibern die Wahl: Wer seine Säle zu 60 Prozent auslasten will, muss vom Publikum einen der 3G-Nachweise verlangen.
Im Kinogebäude müssen Besucher so lange Maske tragen, bis sie am Platz sind, wie Anastassiades erklärt. Dort dürfe die Maske abgenommen und genascht und getrunken werden. Der Kinobetreiber muss nach eigenen Angaben genau festhalten, wer auf welchem Platz saß. Das ist gewährleistet, wenn Gäste ihre Tickets online reservieren oder kaufen. Wer das nicht kann, hat die Möglichkeit, an der Kinokasse seine Kontaktdaten abzugeben.
Anastassiades freut sich – anders als im vergangenen Jahr – über ein üppiges Angebot an Filmen bei den Verleihern. Seine Einschätzungen zum Programm, das er zum Start zusammengestellt hat: „,Godzilla vs. Kong’ wird bei Jugendlichen gut funktionieren“, sagt er. Er werde auch ein paar Horrorfilme zeigen, was erfahrungsgemäß beim Publikum gut ankomme. „Auch was Anspruchsvolles ist dabei wie ,Nomadland’.“Der Film über eine wohnsitzlose Amerikanerin räumte im Frühjahr 2021 mehrere Oscars ab. Der Streifen „Wonder Woman 1984“biete „bombastische Musik“, wie Anastassiades schwärmt. Den Beginn der Vorstellungen habe er so entzerrt, dass es im Foyer möglichst nicht zu größeren Menschenansammlungen kommt.
Bis zur Öffnung am Donnerstagnachmittag muss er noch letzte Updates für das lange stillgestandene Kassensystem und mehrere Anzeigerechner im Kino aufspielen und letzte Vorbereitungen treffen. „Wir hoffen, dass wir jetzt länger auflassen dürfen als letztes Mal“, sagt er. Auf die Wiedereröffnung 2020 folgte schon bald der monatelange Lockdown über Winter und Frühjahr.
Das Kulturzentrum Linse in Weingarten hat das Kino schon seit Anfang Juni geöffnet. Einige KinoEnthusiasten kamen gleich in der ersten Woche mehrmals ins Kino, wie Vorstandsmitglied Ulrike Zähringer sagt. Grundsätzlich sei der Zuspruch des Publikums aber verhalten. Einen Grund dafür sieht Zähringer im hochsommerlichen Wetter, Kino passe für viele doch eher zum Herbst und Winter. Außerdem gebe es wohl auch potenzielle Besucher, die noch nicht mit anderen über längere Zeit in geschlossenen Räumen sitzen wollen, mutmaßt sie.
Inzwischen braucht es auch in der Linse keine 3G-Nachweise mehr, weil auch dort nicht mehr als 30 Prozent der Plätze besetzt werden. Kontaktdaten müssen auch in Weingarten bei einem Kinobesuch weiterhin hinterlassen werden.
Zum Programm sagt Zähringer: Weil die Kinos flächendeckend erst ab 1. Juli öffneten, hätten sich auch die Verleiher zunächst zurückgehalten und im Juni kaum neues Matieral angeboten. Doch die Linse habe mit ihrem speziellen Programmzuschnitt trotzdem Filme gefunden, die schon im Juni gezeigt werden konnten. Wer sich vor dem Kinosaal noch scheut, kann übrigens beim OpenAir-Kino von 16. bis 21. Juli Kino im Schlösslehof erleben.