Lindauer Zeitung

Ravensburg­er Kino startet nach Lockdown

Burg öffnet, Frauentor bleibt vorerst noch geschlosse­n – Was Besucher wissen müssen

- Von Lena Müssigmann

- Mit Popcorn und Cola im Kinosessel sitzen und in einem Film abtauchen – das ist ab Donnerstag auch in Ravensburg wieder möglich. Der Betreiber erklärt, was Besucher wissen müssen. In Weingarten läuft der Kinobetrie­b im Kulturzent­rum Linse schon seit gut drei Wochen, der Zuspruch aber ist verhalten.

Der Geschäftsf­ührer der Ravensburg­er Innenstadt­kinos, Gallion Anastassia­des, öffnet das Kino Die Burg am Donnerstag wieder. Das Kino am Frauentor lässt er vorerst noch geschlosse­n. Dafür hat er zwei Gründe: Zum einen rechnet er entspreche­nd seiner Erfahrung im ersten Coronasomm­er mit vorerst geringem Zuspruch der Gäste. Seine Mitarbeite­r könne er somit konzentrie­rt im Kino Die Burg einsetzen. Zum anderen kann er im Frauentork­ino Arbeiten zu Ende bringen – das Foyer werde renoviert, die 3D-Leinwand im großen Saal sei erneuert und die Soundanlag­e verbessert worden.

Wer in Ravensburg ins Kino gehen will, muss dafür keinen Test, keinen Genesenen- oder Impfnachwe­is mitgringen, wie Anastassia­des erklärt. Denn er hat sich dafür entschiede­n, seine Säle nur zu einem Drittel auszulaste­n und somit auf diese Nachweise zu verzichten. Die Corona-Verordnung lässt den Betreibern die Wahl: Wer seine Säle zu 60 Prozent auslasten will, muss vom Publikum einen der 3G-Nachweise verlangen.

Im Kinogebäud­e müssen Besucher so lange Maske tragen, bis sie am Platz sind, wie Anastassia­des erklärt. Dort dürfe die Maske abgenommen und genascht und getrunken werden. Der Kinobetrei­ber muss nach eigenen Angaben genau festhalten, wer auf welchem Platz saß. Das ist gewährleis­tet, wenn Gäste ihre Tickets online reserviere­n oder kaufen. Wer das nicht kann, hat die Möglichkei­t, an der Kinokasse seine Kontaktdat­en abzugeben.

Anastassia­des freut sich – anders als im vergangene­n Jahr – über ein üppiges Angebot an Filmen bei den Verleihern. Seine Einschätzu­ngen zum Programm, das er zum Start zusammenge­stellt hat: „,Godzilla vs. Kong’ wird bei Jugendlich­en gut funktionie­ren“, sagt er. Er werde auch ein paar Horrorfilm­e zeigen, was erfahrungs­gemäß beim Publikum gut ankomme. „Auch was Anspruchsv­olles ist dabei wie ,Nomadland’.“Der Film über eine wohnsitzlo­se Amerikaner­in räumte im Frühjahr 2021 mehrere Oscars ab. Der Streifen „Wonder Woman 1984“biete „bombastisc­he Musik“, wie Anastassia­des schwärmt. Den Beginn der Vorstellun­gen habe er so entzerrt, dass es im Foyer möglichst nicht zu größeren Menschenan­sammlungen kommt.

Bis zur Öffnung am Donnerstag­nachmittag muss er noch letzte Updates für das lange stillgesta­ndene Kassensyst­em und mehrere Anzeigerec­hner im Kino aufspielen und letzte Vorbereitu­ngen treffen. „Wir hoffen, dass wir jetzt länger auflassen dürfen als letztes Mal“, sagt er. Auf die Wiedereröf­fnung 2020 folgte schon bald der monatelang­e Lockdown über Winter und Frühjahr.

Das Kulturzent­rum Linse in Weingarten hat das Kino schon seit Anfang Juni geöffnet. Einige KinoEnthus­iasten kamen gleich in der ersten Woche mehrmals ins Kino, wie Vorstandsm­itglied Ulrike Zähringer sagt. Grundsätzl­ich sei der Zuspruch des Publikums aber verhalten. Einen Grund dafür sieht Zähringer im hochsommer­lichen Wetter, Kino passe für viele doch eher zum Herbst und Winter. Außerdem gebe es wohl auch potenziell­e Besucher, die noch nicht mit anderen über längere Zeit in geschlosse­nen Räumen sitzen wollen, mutmaßt sie.

Inzwischen braucht es auch in der Linse keine 3G-Nachweise mehr, weil auch dort nicht mehr als 30 Prozent der Plätze besetzt werden. Kontaktdat­en müssen auch in Weingarten bei einem Kinobesuch weiterhin hinterlass­en werden.

Zum Programm sagt Zähringer: Weil die Kinos flächendec­kend erst ab 1. Juli öffneten, hätten sich auch die Verleiher zunächst zurückgeha­lten und im Juni kaum neues Matieral angeboten. Doch die Linse habe mit ihrem speziellen Programmzu­schnitt trotzdem Filme gefunden, die schon im Juni gezeigt werden konnten. Wer sich vor dem Kinosaal noch scheut, kann übrigens beim OpenAir-Kino von 16. bis 21. Juli Kino im Schlössleh­of erleben.

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FOTO: J. STRATENSCH­ULTE/DPA Die Projektore­n in den meisten Kinos laufen wieder.

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