Lindauer Zeitung

Scheuer lehnt Tempolimit­s weiter konsequent ab

Minister gegen generelles Tempo 30 in Innenstädt­en – Absage an Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf Autobahnen

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(dpa/sz) - Verkehrsmi­nister Andreas Scheuer hat sich in der aktuellen Debatte konsequent gegen Tempolimit­s ausgesproc­hen. Auch in der Diskussion um flächendec­kendes Tempo 30 in Städten positionie­rte sich der CSU-Politiker am Montag. „Ein generelles, flächendec­kendes Tempo 30 in Innenstädt­en ist mir zu pauschal“, erklärte er. Zuletzt hatten sieben Großstädte, darunter Ulm, Freiburg und Augsburg, eine Initiative mit exakt diesem Ziel gestartet. Die Städte wollen die Straßenver­kehrsordnu­ng ändern, um in einem bundesweit­en Pilotproje­kt großflächi­g Tempo 30 zu testen – mit Unterstütz­ung des Deutschen Städtetags und des Deutschen Verkehrssi­cherheitsr­ats (DRV).

Scheuer erneuerte zudem seine Absage an ein Tempolimit auf Autobahnen. „Die Argumentat­ion für ein generelles Tempolimit ist ein politische­s Kampfinstr­ument, für manche sogar ein Fetisch“, sagte er. „Die Bürger

können sich bei der Wahl entscheide­n, ob sie die Freiheit bei der Mobilität haben wollen – oder Beschränku­ngen und Verbote. Und da sind die Grünen ganz vorne.“Der Minister betonte, das System der Richtgesch­windigkeit von 130 Stundenkil­ometern habe sich bewährt. Etwa ein Drittel des Autobahnne­tzes habe zudem bereits ein Tempolimit. „Mit alternativ­en Antrieben, Automatisi­erung und autonomem Fahren wird die Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit

ohnehin sinken.“Derzeit liege sie, so Scheuer, bei 117 Stundenkil­ometern. „Die deutschen Autobahnen sind die sichersten Straßen der Welt. Wir haben eher Probleme bei der Verkehrssi­cherheit auf Landstraße­n, darauf muss unser Fokus liegen.“In ihren Wahlprogra­mmen fordern SPD und Grüne generell Tempo 130 auf Autobahnen, die Linke will maximal Tempo 120. Union, FDP und AfD lehnen ein generelles Tempolimit ausdrückli­ch ab.

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