Ciao Maut-Statione!
Wer die Unvorsichtigkeit begeht und sich für Italien als Urlaubsland entscheidet, lernt den natürlichen Feind eines jeden deutschen Autofahrers kennen: die Mautstation. Bella Italia lässt sich leider nicht nur als Land von Pizza, Pasta und Amore beschreiben, sondern auch als eine endlose Aneinanderreihung von in Beton gegossenen Euro-Gräbern, die gefühlt alle drei Kilometer die Reiselust empfindlich ausbremsen. Warum das mit den Mautstationen in Italien so kompliziert geregelt ist, weiß heute keiner mehr so genau.
Der erste Gedanke, Andreas Scheuer habe womöglich vor seinem Amt als deutscher Verkehrsminister ein Praktikum in Italien gemacht, liegt zwar nahe, ist aber falsch. Eher geht das Phänomen auf die Römer zurück in eine Zeit, als alle Wege sowieso nach Rom führten und Wegelagerei an der Tagesordnung war.
Das Problem mit den Mautstationen ist aber nicht nur ihre Urlaubsgeld verschlingende Existenz – auch die Unübersichtlichkeit der diversen Zahlspuren führt beim Autofahrer zu surrealen Wesenszuständen. Jede Spur ein anderes Zahlungsmittel – und hat man sich fälschlicherweise zunächst für Bargeld entschieden, während man doch nur die Kreditkarte mitführt, – muss man ungefähr den halben Urlaub am falschen Schalter ausharren, bis mal einer der Zahlmeister kommt und hilft. Währenddessen hupen rotgesichtige Fahrer hinter dem eigenen Wagen die Batterie mit der Lichthupe leer. Die Lösung ist freilich, in Deutschland zu bleiben. Hier ist die Autobahn gratis – und Dinnete, Spätzle und Amore gibt’s auch bei uns. (nyf)