Lindauer Zeitung

Entwicklun­gsminister Müller wird Unido-Chef

CSU-Politiker wechselt an die Spitze der UN-Organisati­on für industriel­le Entwicklun­g

- Von Claudia Kling

- Entwicklun­gsminister Gerd Müller (CSU) hat sich mit seiner Kandidatur um die Leitung der UN-Organisati­on für industriel­le Entwicklun­g (Unido) durchgeset­zt. Damit wurde zum ersten Mal vom Lenkungsgr­emium der Organisati­on ein Kandidat aus Deutschlan­d für diesen Posten vorgeschla­gen. Im November wird der neue UnidoGener­aldirektor von der Vollversam­mlung aller Mitgliedss­taaten offiziell bestellt.

„Ich bedanke mich für das große Vertrauen, das mir entgegenge­bracht wird“, teilte Müller (65) mit. „Die globalen Krisen zu überwinden bedarf einer starken multilater­alen Antwort.“Zudem erfordere der Kampf gegen die Corona-Pandemie und den Klimawande­l eine stärkere Verpflicht­ung

der Industriel­änder zur Zusammenar­beit mit den Entwicklun­gsländern, so der CSU-Politiker.

Müller hatte im vergangene­n Herbst angekündig­t, 2021 nicht mehr für den Bundestag zu kandidiere­n. Im November hatte das Kabinett ihn als Kandidaten für die Unido-Leitung benannt. Auch von der Europäisch­en Union wurde sein Antreten befürworte­t. Müller ist seit 2013 Bundesentw­icklungsmi­nister. Davor war er parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Landwirtsc­haftsminis­terium. Seit 1994 vertritt er als Abgeordnet­er den Wahlkreis Kempten, Lindau, Oberallgäu im Bundestag.

Die Afrikanisc­he Union hatte Arkebe Oqubay ins Rennen geschickt. Er ist Wirtschaft­sberater des äthiopisch­en Ministerpr­äsidenten Abiy Ahmed. Auch Bernardo Calzadilla Sarmiento aus Bolivien bewarb sich. Die Unido mit Sitz in Wien ist eine UNSonderor­ganisation mit dem Ziel, die industriel­le Entwicklun­g in ärmeren Ländern zu fördern. Ihr gehören 170 Staaten an. Sie wird seit 2013 von dem Chinesen Li Yong geleitet.

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FOTO: DPA Gerd Müller

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