Nebelhornbahn fährt wegen Lärm weiter gedrosselt
Dämmplatten in die Stützen eingebaut – Ursache für Pfeifgeräusch wird noch gesucht
(mig) - Die neue Nebelhornbahn läuft, aber noch nicht mit voller Geschwindigkeit. Zwar konnte die für 55 Millionen Euro gebaute Anlage an Pfingsten in Betrieb gehen, doch aus Rücksicht auf die Oberstdorfer Anwohner, die über die Lärmbelastung klagen, läuft die Bergbahn immer noch mit gedrosselter Geschwindigkeit. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage unserer Zeitung.
Oberstdorfer, die unter der Bergbahntrasse leben, klagen wie berichtet über Pfeifgeräusche, seit die neuen Zehner-Kabinen über die Stahlseile und Stützen rollen. Ein Problem wurde inzwischen gelöst: „Wir freuen uns, dass wir die Resonanzgeräusche an der ersten Stütze deutlich minimieren konnten“, sagt Bergbahn-Sprecher Jörn Homburg. Dort wurden Dämmplatten in die Stützenkonstruktion eingebaut und die Rollen in ihren Laufradien verändert. „Sehr schade ist es aber, dass es uns noch nicht gelungen ist, die hochfrequenten Abrollgeräusche der Kabinen zu reduzieren – trotz aller umfangreichen und aufwendigen Versuche“, sagt Homburg. „Das spornt uns aber umso mehr an, auch dieses Problem in den Griff zu bekommen.“Es werde weiter mit Hochdruck an Verbesserungen gearbeitet, beispielsweise die Konstruktion der Rollen verändert.
„Die Nebelhornbahn wird aus Rücksicht auf die Anwohner in gedrosseltem Tempo fahren, bis die Geräuschentwicklung der Kabinen gelöst wurde“, verspricht Homburg. Die Verantwortlichen der Nebelhornbahn seien im stetigen und konstruktiven Austausch mit den betroffenen Anwohnern. So fänden beispielsweise kontinuierliche Treffen statt, bei denen die direkt betroffenen Anwohner über die aktuellen Maßnahmen informiert werden. Und es gibt einen kleinen Teilerfolg: Nachdem die Resonanzgeräusche an der ersten Stütze reduziert wurden, seien dort wieder Falken gesehen worden. Für die Vögel wurden an der Stütze und der Mittelstation Seealpe Brutkästen angebracht.