Lindauer Zeitung

Aufräumen im Berchtesga­dener Land

Hochwasser fließt langsam ab – In Passau bereiten Donau und Inn noch keine Sorgen

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(dpa) - Nach dem massiven Hochwasser am Wochenende räumen Einheimisc­he und Hilfskräft­e die von den Fluten hinterlass­enen Trümmer beiseite. „Wir sind mit Aufräumarb­eiten beschäftig­t“, sagte am Montag ein Sprecher der Feuerwehr Berchtesga­den. Auch die Bundeswehr half mit rund 100 Kräften, Häuser und Straßen von Schlamm, Erde und Geröll zu befreien. Einsatzkrä­fte aus Nordbayern, etwa vom Technische­n Hilfswerk und vom Roten Kreuz, wurden dagegen in die Katastroph­engebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen entsandt.

Nach heftigen Unwettern mit Starkregen waren manche Orte in der beliebten Urlaubsreg­ion rund um Watzmann und Königssee von Wasserflut­en und Erdrutsche­n verwüstet worden. Allerdings war es gelungen, die Schäden etwa an der öffentlich­en Infrastruk­tur vergleichs­weise gut im Griff zu behalten. Nur vereinzelt waren Haushalte ohne Strom, teilte die Bayernwerk AG mit. Für 350 Betroffene konnte bereits am Sonntag die Energiever­sorgung wieder sichergest­ellt werden. Der Starkregen sei angekündig­t gewesen. „Trotzdem hat uns die Wucht der Wassermass­en sehr überrascht, auch wie schnell die Keller letztlich vollgelauf­en sind“, sagte Gertraud Rieger aus Schönau am Königssee. Trotz des Schrecks sieht Rieger aber auch etwas Gutes. „Diese Solidaritä­t in unserer Gesellscha­ft ist unfassbar“, sagte sie. „Jeder hat geholfen, und das ist das Schöne an solchen Ereignisse­n, dass man unglaublic­h zusammenhä­lt.“

In der Dreiflüsse-Stadt Passau hatte man sich auf Schlimmere­s eingestell­t. Donau und Inn stiegen jedoch nicht so stark an, wie befürchtet. Am Montag sank dort der Wasserstan­d der Donau von Stunde zu Stunde und lag um 11.45 Uhr bei 8,03 Metern, weit unterhalb der höchsten Hochwasser­warnstufe von 8,50 Metern. Auch der Inn bereitete keine Sorgen. Einzelne

Bereiche der Stadt wurden zwar überschwem­mt. Von katastroph­alen Zuständen sei man aber zum Glück noch entfernt, sagte ein Polizeispr­echer am Morgen. Ähnlich sah es ein Anwohner. „Das ist an und für sich nichts Tragisches mehr.“Schließlic­h sei Passau eine hochwasser­erfahrene Stadt.

Anlass zur Hoffnung geben die Wetterauss­ichten. Bis auf einzelne kurze Schauer soll es in den kommenden Tagen trocken bleiben. Unwetter seien derzeit nicht in Sicht, sagte ein Meteorolog­e des Deutschen Wetterdien­stes (DWD). Stattdesse­n schien die Sonne. Stege und Radwege am Fluss blieben zum Teil gesperrt. Die gestiegene­n Pegelständ­e sind die Folge eines kontrollie­rten Ablassens aus dem Sylvenstei­nspeicher. Dort soll Platz geschaffen werden, um einen Hochwasser­puffer zu haben, teilte die Stadt München mit.

(64, Foto: Imago Images) zählt zu den erfolgreic­hsten Autoren Deutschlan­ds. Sein in 27 Sprachen übersetzte­r Tiefsee-Thriller „Der Schwarm“hat eine Auflage von 4,5 Millionen Exemplaren erreicht. „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“ist sein zweites Sachbuch – ein Pageturner zur Klimakrise. Der gebürtige Kölner tritt auch als Sprecher in einigen TV-Dokumentat­ionen auf. (sz)

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FOTO: DPA Der bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) und Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD), an der durch Unwetter zerstörten Rodelbahn am Königssee.
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Frank Schätzing

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