Hornissen sind oft missverstanden
Die Riesenwespen sind friedliche Insektenjäger
- Hornissen sind tolerante und friedfertige Tiere. Allen gruseligen Legenden zum Trotz: Ihr Stich ist nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich. Allergiker müssen trotzdem vorsichtig sein, da auch Hornissenstiche zu einer allergischen Reaktion führen können. Glücklicherweise meiden
Hornissen Menschen wo es geht. Wirklich gefährlich sind sie nur für andere Insekten oder Raupen, die für die Ernährung des Nachwuchses besonders wichtig sind. An Kuchen oder Limo haben sie dagegen kein Interesse – leider wissen das nur wenige. Da Hornissen oft missverstanden werden, klärt der
BUND Naturschutz auf und gibt Tipps zum Umgang mit den Tieren im Garten.
Eine Hornisse ist drei bis vier Zentimeter lang und damit die größte staatenbildende Wespenart Mitteleuropas. Und ja, sie sticht auch zu, wenn sie sich bedroht oder bedrängt fühlt. „Der Stich einer Hornisse ist nicht gefährlicher als der einer Honigbiene, einer Hummel oder einer herkömmlichen Wespe“, versichert Claudia Grießer, Geschäftsführerin der Kreisgruppe Lindau.
Die dicken Brummer sind geschickte Jäger. Auf ihrem Speiseplan stehen Fliegen, Bremsen,
Motten und auch Wespen, Bienen oder Libellen – daher die Bezeichnung „Insektenjäger“. Gejagt wird meistens im Flug – Tag und Nacht. Deshalb landen Hornissen bei geöffnetem Fenster nachts auch mal im Haus. Künstliches Licht irritiert sie nämlich. „Hornissen sind rund um die Uhr aktiv. Das ist auch nötig, da ein großes Hornissen-Volk täglich ein halbes Kilo Insekten vertilgt und die Larven ständig gefüttert werden müssen“, erklärt die Biologin beim BN. Ein Zusammenleben mit den Riesenwespen ist gar nicht so kompliziert und erledigt sich im Herbst von selbst. Wichtig zu wissen: Ein Hornissenjahr beginnt zwischen April und Mai, findet ihren Entwicklungs-Höhepunkt im August und endet im Oktober.
Die Riesenwespen sind durch ihre Lebensweise eine Art Naturpolizei im Ökosystem und besitzen eine bedeutende Rolle für natürliche Regulationsprozesse bei Insekten. Umso erschreckender, dass Hornissen kaum noch Lebensräume in unserer Gegend finden. Verantwortlich dafür sind die intensiv genutzten Landschaften, artenarme Nadelwälder, Abholzung alter und hohler Bäume, die Ausbringung von
Pestiziden und der Rückgang natürlicher Beutetiere. Hornissen zählen zu den besonders geschützten Tierarten und sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt.
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