Harry, schreib’ schon mal die Memoiren!
In letzter Zeit sind aus dem britischen Königreich nur durchwachsene Nachrichten gekommen: Wegen des Brexits drohen dort alsbald die Würstchen auszugehen, Europameister sind auch andere geworden. Und die Queen hat ihre liebe Mühe mit der buckligen Verwandtschaft. Prinz Harry zum Beispiel hat sich aus dem royalen Schoß der Familie zurückgezogen. Und zwar in die USA, wo die Amerikaner wohnen. Also genau jene Leute, die schon mal dem britischen Empire die kalte Schulter gezeigt haben mit ihrer Unabhängigkeitserklärung.
Und weil Harry eben auch abtrünnig ist, muss er selbst ein wenig zum Haushaltseinkommen beitragen und schwingt jetzt den gut gespitzten Bleistift. Der immerhin schon 36-Jährige will nun, da er in die Jahre gekommen ist, seine Memoiren schreiben. Das jedenfalls hat er jüngst verkünden lassen. „Ich schreibe nicht als Prinz, als der ich geboren bin, sondern als Mann, der ich geworden bin“, ist in der Nachricht zu lesen. Schonungslos und ehrlich werde es in seiner Biografie zugehen. Erscheinen soll das epische Werk der Selbstreflexion im Jahr 2022 – dann wird
Harry vielleicht schon 37 sein und muss sich also hurtig sputen.
Viel zu erwarten ist nicht von dem Buch. Denn wie der Volksmund schon sagt, haben auch die Reichen und Adeligen ihre ganz normalen Probleme. Drum wird’s in Harrys Schriften um Dinge gehen, die in jedem Haushalt vorkommen. Etwa, wer mal wieder den Müll nicht rausgebracht hat oder den Klodeckel offen stehen ließ. Und wie die Oma so drauf ist, wenn die Enkel nicht so wollen wie sie. (nyf)