Lösung fürs Hoyerbergschlössle in Sicht
GWG arbeitet an einem Konzept für das sanierungsbedürftige Schmuckstück
- Beim Hoyerbergschlössle tut sich was: Der Finanzausschuss hat in einer nichtöffentlichen Sitzung die Weichen dafür gestellt, das Hoyerbergschlössle der Lindauer Wohnungsgesellschaft GWG zu übergeben. Die soll die Entwicklung und Sanierung des Hoyerbergschlössles vorantreiben. Eine endgültige Entscheidung darüber trifft aber der Stadtrat.
„Der Finanzausschuss hat in seiner gestrigen Sitzung die GWG mandatiert, die Entwicklung und Sanierung des Hoyerbergschlössles voranzutreiben“, bestätigt Stadtsprecher Jürgen Widmer am Mittwoch auf Anfrage der „Lindauer Zeitung“. „Die Konzepte und Verträge werden zeitnah erstellt und dem Stadtrat vorgelegt.“Mehr will die Stadt zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht sagen. Sie verspricht aber: „Das Schlössle wird weiterhin öffentlich zugänglich sein.“
Alexander Mayer, Geschäftsführer der GWG, bestätigt, dass die GWG an Planungen zur weiteren Nutzung des Schlössles arbeitet. Die Grundidee sei „eine öffentliche Nutzung für die Allgemeinheit“. Dazu würden nun verschiedene Gespräche geführt. Erst wenn die Konzeption stehe, werde diese dem Stadtrat vorgestellt. Das dauere vermutlich noch ein halbes Jahr, schätzt Mayer. Doch erst wenn der Stadtrat den Plänen zustimmt, werden die Verträge unterschrieben. Sollte dies so kommen, geht das Hoyerbergschlössle in den Besitz der GWG über – die dann das Gebäude auf ihre Kosten saniert.
Oberbürgermeisterin Claudia Alfons sagte am Mittwochabend im Stadtrat, dass damit eine „gute Lösung“in Sicht sei. Wie alle wüssten, seien die Mittel der Stadt für die Sanierung des Schlössles begrenzt. „Das ist auch kein Objekt, mit dem die GWG Geld verdienen wird.“Umso dankbarer sei sie, dass die GWG sich dem Projekt aus Verbundenheit zur Stadt annehme. „Ich freue mich, dass es jetzt endlich konkret wird.“
Das Hoyerbergschlössle steht seit 2012 leer – und verfällt immer mehr. Nachdem die Stadt 2019 beschlossen hatte, das Schlössle nicht zu verkaufen, gab es verschiedene Pläne, aber bislang noch keine Entscheidung.
Für die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses ist die Stadt verantwortlich. Eine Bestandsaufnahme – die Stadt hatte für das vergangene Jahr 50 000 Euro für Planung und Befunduntersuchung in den Haushalt eingestellt – sollte den Anfang machen. Doch das Geld wurde bislang nicht angerührt.
Der Förderverein Hoyerbergschlössle, der sich für den Beginn einer Sanierung und Nutzung des Hoyerbergschlössles „in kleinen Schritten“in Form eines Bürgerprojektes stark macht, war am Mittwoch nicht erreichbar. Der Verein will dort unter anderem ein integratives Café errichten. Ein karitativer Träger soll den Betrieb sichern.
Schon bevor die Sanierung beginnt, könne das Schlössle übergangsweise für alle zugänglich gemacht werden, sagt Alfons. Denn der Förderverein lade bereits am kommenden Wochenende von Freitag bis Sonntag zum Sommerfest ein. Alfons: „Das große Engagement der Bürger hat sich bezahlt gemacht.“