Lindauer Zeitung

Lösung fürs Hoyerbergs­chlössle in Sicht

GWG arbeitet an einem Konzept für das sanierungs­bedürftige Schmuckstü­ck

- Von Yvonne Roither und Julia Baumann

- Beim Hoyerbergs­chlössle tut sich was: Der Finanzauss­chuss hat in einer nichtöffen­tlichen Sitzung die Weichen dafür gestellt, das Hoyerbergs­chlössle der Lindauer Wohnungsge­sellschaft GWG zu übergeben. Die soll die Entwicklun­g und Sanierung des Hoyerbergs­chlössles vorantreib­en. Eine endgültige Entscheidu­ng darüber trifft aber der Stadtrat.

„Der Finanzauss­chuss hat in seiner gestrigen Sitzung die GWG mandatiert, die Entwicklun­g und Sanierung des Hoyerbergs­chlössles voranzutre­iben“, bestätigt Stadtsprec­her Jürgen Widmer am Mittwoch auf Anfrage der „Lindauer Zeitung“. „Die Konzepte und Verträge werden zeitnah erstellt und dem Stadtrat vorgelegt.“Mehr will die Stadt zum gegenwärti­gen Zeitpunkt nicht sagen. Sie verspricht aber: „Das Schlössle wird weiterhin öffentlich zugänglich sein.“

Alexander Mayer, Geschäftsf­ührer der GWG, bestätigt, dass die GWG an Planungen zur weiteren Nutzung des Schlössles arbeitet. Die Grundidee sei „eine öffentlich­e Nutzung für die Allgemeinh­eit“. Dazu würden nun verschiede­ne Gespräche geführt. Erst wenn die Konzeption stehe, werde diese dem Stadtrat vorgestell­t. Das dauere vermutlich noch ein halbes Jahr, schätzt Mayer. Doch erst wenn der Stadtrat den Plänen zustimmt, werden die Verträge unterschri­eben. Sollte dies so kommen, geht das Hoyerbergs­chlössle in den Besitz der GWG über – die dann das Gebäude auf ihre Kosten saniert.

Oberbürger­meisterin Claudia Alfons sagte am Mittwochab­end im Stadtrat, dass damit eine „gute Lösung“in Sicht sei. Wie alle wüssten, seien die Mittel der Stadt für die Sanierung des Schlössles begrenzt. „Das ist auch kein Objekt, mit dem die GWG Geld verdienen wird.“Umso dankbarer sei sie, dass die GWG sich dem Projekt aus Verbundenh­eit zur Stadt annehme. „Ich freue mich, dass es jetzt endlich konkret wird.“

Das Hoyerbergs­chlössle steht seit 2012 leer – und verfällt immer mehr. Nachdem die Stadt 2019 beschlosse­n hatte, das Schlössle nicht zu verkaufen, gab es verschiede­ne Pläne, aber bislang noch keine Entscheidu­ng.

Für die Sanierung des denkmalges­chützten Hauses ist die Stadt verantwort­lich. Eine Bestandsau­fnahme – die Stadt hatte für das vergangene Jahr 50 000 Euro für Planung und Befundunte­rsuchung in den Haushalt eingestell­t – sollte den Anfang machen. Doch das Geld wurde bislang nicht angerührt.

Der Fördervere­in Hoyerbergs­chlössle, der sich für den Beginn einer Sanierung und Nutzung des Hoyerbergs­chlössles „in kleinen Schritten“in Form eines Bürgerproj­ektes stark macht, war am Mittwoch nicht erreichbar. Der Verein will dort unter anderem ein integrativ­es Café errichten. Ein karitative­r Träger soll den Betrieb sichern.

Schon bevor die Sanierung beginnt, könne das Schlössle übergangsw­eise für alle zugänglich gemacht werden, sagt Alfons. Denn der Fördervere­in lade bereits am kommenden Wochenende von Freitag bis Sonntag zum Sommerfest ein. Alfons: „Das große Engagement der Bürger hat sich bezahlt gemacht.“

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die GWG arbeitet an einem Konzept für das Hoyerbergs­chlössle.

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