Auf grauen Wänden entsteht bunte Kunst
Verein „Kultur & Musik – ohne Profit“verschönert verschiedene Stellen in der ganzen Stadt
- „Hier entsteht Kunst“: An verschiedenen Stellen in Lindau tauchen derzeit immer wieder Schilder mit dieser Aufschrift auf. Und siehe da: Wenige Zeit später bilden Wände, die vorher grau waren, plötzlich, bunte und zeitgenössische Kunst ab. Hinter der Aktion steckt der Lindauer Verein „Kultur & Musik – ohne Profit“, wie der Vorsitzende Moritz Grättinger bestätigt.
„Corona hat uns gezwungen, alte Pläne hervorzuholen“, sagt er. Damit spielt Grättinger darauf an, dass der Verein sich eigentlich auf Open-AirKonzerte spezialisiert hatte, die Pandemie solchen Plänen aber erst einmal einen Strich durch die Rechnung machte. Schon seit 2016 habe der Verein jedoch auch sogenannte Streetart, quasi Kunst im freien Raum etablieren wollen, schildert der Vorsitzende weiter. Ein erster Schritt in diese Richtung sei 2020 erfolgt, als „Kultur & Musik – ohne Profit“auf die Stadtwerke zuging und drei Trafohäuschen mit Kunst verschönerte.
Jetzt zeigt sich der Verein erneut an verschiedenen Orten in Lindau. „Und damit gehen wir eben ganz offensiv um. Die Schilder sollen zeigen: Wo Kunst entsteht, da kann man das auch draufschreiben“, erläutert Grättinger. Sei ein Werk erst einmal fertig, dann bleibe das Schild allein mit dem Wort „Kunst“davor stehen.
Die Aktionen seien immer mit den Verantwortlichen für die Wände beziehungsweise Gebäude abgestimmt. „Wir legen unseren Partnern unsere Entwürfe immer vorher vor, denn die Kunst soll am Ende ja auch gefallen“, schildert der Vereinsvorsitzende.
Für die Bilder holt der Verein befreundete Künstlerinnen und Künstler ins Boot oder sucht die Kooperation, wie er berichtet. „An der Unterführung der Bregenzer Straße, wo zuletzt ein Bild entstanden ist, hat zum Beispiel der Künstler Caleb aus Kanada neun Tage lang gemalt“, erzählt Moritz Grättinger. Die Zusammenarbeit sei durch die Agentur „Street Art Berlin“möglich geworden. Aus 50 vorgeschlagenen Künstlerinnen und Künstlern habe das Vereinsteam demnach auswählen können. Mit seiner Wahl und vor allem mit dem Ergebnis ist der Verein nun mehr als zufrieden und will weitermachen. Der Wunsch des Teams ist laut Moritz Grättinger, dass die Aktionen weitergehen. Denn: Es gibt noch so einige graue Flächen in der Stadt, die einen neuen Anstrich vertragen können, lautet die klare Ansage.