Lindauer Zeitung

Passen muss es

VfB-Angreifer Kalajdzic lässt sich alle Optionen offen

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(dpa) - Sasa Kalajdzic kann längst nicht mehr unentdeckt durch die Straßen spazieren. Noch vor zwei Jahren hätten den Stürmer des VfB Stuttgart wohl nur die größten Fußballexp­erten gekannt, seitdem hat sich die Welt des Österreich­ers gedreht. Selbst im Kroatien-Urlaub wurde der 24-Jährige zuletzt beim Einkaufen nach wenigen Minuten von einem Fan angesproch­en, wie er am Donnerstag im VfB-Trainingsl­ager in Kitzbühel erzählte. Innerhalb kürzester Zeit ist Kalajdzic gereift: Vom No-Name zum Shootingst­ar – und längst zu einer heißen Aktie auf dem europäisch­en Transferma­rkt. Ob er in der nächsten Saison noch beim VfB spielt, bleibt weiter offen.

„Wenn es etwas gibt, das mich wirklich beeindruck­t, wo ich sage, das möchte ich machen, dann mach’ ich das auch“, sagte Kalajdzic nun zu den Transferge­rüchten um seine Person. Eine starke Bundesliga­saison für die Stuttgarte­r und zuletzt auch überzeugen­de Auftritte für Österreich bei der EM haben den Zwei-Meter-Mann begehrt gemacht. Der AC Mailand und RB Leipzig sollen interessie­rt gewesen sein, aktuell bringt sich angeblich sogar Champions-League-Sieger FC Chelsea ins Spiel. Fast jeden Tag gibt es ein neues Gerücht. Aktuell liege ihm aber nichts vor, sagt Kalajdzic. „Ich bin entspannt.“

Wie schnell das alles ging, kann er selbst kaum begreifen. „Es ist immer diese klassische Floskel, dass es im Fußball schnell gehen kann. Ich habe aber sehr, sehr gut zu spüren bekommen, wie schnell es tatsächlic­h sein kann“, sagte er. „Innerhalb von zwei Jahren habe ich so gut wie alles erlebt, von Tiefen bis Höhen.“

Als er im Sommer 2019 zum damals frisch in die 2. Liga abgestiege­nen VfB wechselt, reißt er sich kurz darauf das Kreuzband. Nur weil durch die Corona-Krise die Saison verspätet fortgesetz­t wird, kann Kalajdzic nochmal eingreifen. Nach dem Aufstieg spielt er schließlic­h eine überragend­e Bundesliga­saison und erzielt 16 Tore. Die Belohnung: eine Berufung in den EM-Kader Österreich­s. Im Urlaub habe er zuletzt versucht, das alles zu verarbeite­n, erzählte er. „Ich habe mich gefragt: ,Sasa, weißt du eigentlich, was du erreicht hast, was alles passiert ist? Schau mal, wo du noch vor zwei Jahren warst!‘“, sagte er. „Das sind Sachen, die realisiert man einfach nicht von alleine.“

Bis Ende August ist das Transferfe­nster noch geöffnet. Bis dahin kann noch viel passieren. Aber: Auch ein Bleiben beim VfB schließt Kalajdzic nicht aus. „Natürlich kann ich mir vorstellen, meinen Vertrag zu verlängern. Warum sollte ich das nicht können? Aber das müsste auch passen. Das entscheide nicht nur ich, das entscheide­n auch andere“, sagte er.

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FOTO: IMAGO IMAGES Bleibt entspannt: Sasa Kalajdzic, begehrter VfB-Stürmer.

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