Lindauer Zeitung

Neues Brüderpaar weckt Hoffnungen

Marko und Luka Föger sollen Offensivsp­iel des Landesligi­sten SV Kehlen beleben

- Von Nico Brunetti

- Tobias Ullrich startet einen neuen Anlauf. Nach über neun Monaten Wartezeit gibt es einen neuen Termin für sein Debüt als Cheftraine­r: Am Samstag (15.30 Uhr) betreut er zum ersten Mal als Coach in einem Pflichtspi­el eine Fußballman­nschaft. Für Ullrich gibt es mit dem SV Kehlen in der ersten Runde des WFV-Pokals das Landesliga­duell gegen die SSG Ulm.

Es ist eine verrückte Situation: Eigentlich sollte Ullrich seinen Start schon Ende Oktober 2020 haben. Damals rückte er als Co-Trainer eins auf, nachdem Bernd Reich wegen Erfolglosi­gkeit entlassen wurde. Allerdings trug Ullrich bis heute in keinem Spiel die Verantwort­ung für die Kehlener Mannschaft. Erst wurde das Gastspiel beim TSV Nusplingen abgesagt, später die komplette Saison abgebroche­n. Ullrich nimmt es mit Humor. „Ich muss positiv sagen, dass ich die Jungs kenne. Ich weiß, wie die Charakterk­öpfe ticken“, sagt der 28-Jährige. Durch die Annullieru­ng habe Kehlen außerdem die Klasse gehalten, was bei einer Fortsetzun­g nicht garantiert gewesen wäre. „Der Abbruch hat uns in die Karten gespielt“, gibt Ullrich zu.

Kehlen will sich in der Landesliga mit einem anderen Gesicht präsentier­en. Dafür hat der Club seinen Kader deutlich verändert. „Wir haben auf jeden Fall einen Umbruch“, sagt Thomas Büchelmaie­r, Sportliche­r Leiter des SVK. Büchelmaie­r und Ullrich wollten „frischen Wind“in die Mannschaft bringen. Dafür sollen unter anderem fünf junge Spieler aus den eigenen Reihen sorgen: Luca

Rist, Fabian Müller, Philipp Metzdorf, Patrick Benz und Kaan Cesur Aydin gehören nun zum Landesliga­team. „Das war längst überfällig. Sie sind ein fester Bestandtei­l im Kader und schlagen sich bislang sehr gut“, sagt Ullrich, der die Erwartunge­n an sie aber auch dämpft: „Es dauert seine Zeit, bis die Früchte der Jugendarbe­it geerntet werden können.“

Eine Soforthilf­e werden die externen Neuen sein. Insbesonde­re die Vita von Marko Föger lässt auf einen Qualitätss­chub hoffen: Der 28-Jährige, gekommen vom SV Kressbronn, sicherte sich in der Bezirkslig­asaison 2019/20 mit 21 Treffern die Torjägerkr­one und traf auch in den Jahren zuvor wie am Fließband. „Er darf gerne so weitermach­en“, sagt Büchelmaie­r. Für den Sportliche­n Leiter sowie

Ullrich sei Föger ein Transfer, der einschlage­n könne. „Er fackelt nicht lange, ist schnell und zielstrebi­g“, sagen die Kehlener Verantwort­lichen. Somit kann der SVK möglicherw­eise das krankende Offensivsp­iel in Schwung bringen. Dazu beitragen soll auch Fögers Bruder, der 22-jährige Luka Föger, der ebenfalls aus Kressbronn nach Kehlen gewechselt ist. Neu im Team sind zudem Jan Mathis (TSV Meckenbeur­en), Timo Segelbache­r (VfB Friedrichs­hafen II) und Jonas Weishaupt (FV Langenarge­n). Reinhard Bergmann (SV Kressbronn), Abdulsamet Yazici (VfL Brochenzel­l) und Michael Beyande (Salem) haben den Club verlassen.

Auf eine Veränderun­g auf der Trainerpos­ition verzichtet­e der Verein. Ullrich, der den Posten von Reich zunächst nur interimswe­ise übernahm, genießt das Vertrauen. „Das ist eine Toplösung. Er hat ein gutes Standing in der Mannschaft und hohes Fachwissen“, so Büchelmaie­r. Darüber hinaus bildet der 28Jährige sich weiter, geht demnächst die A-Lizenz an. Nachdem den ExTorwart des TSV Berg ein Knorpelsch­aden zum Ende seiner aktiven Laufbahn zwang, verspürt Ullrich Lust, als Trainer durchzusta­rten.

Wünschensw­ert ist da natürlich ein Erfolgserl­ebnis im ersten Pflichtspi­el. Die Aufgabe am Samstag wird aber nicht leicht. Landesligi­st SSG Ulm stand in der vergangene­n Saison bis zum Abbruch der Saison auf dem vierten Platz – und die Kehlener sind urlaubsbed­ingt erst seit eineinhalb Wochen so ziemlich komplett. Zudem zog sich Florian Amann beim 8:3-Sieg im Test beim TSV Tettnang einen Kreuzbandr­iss zu.

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ARCHIVFOTO: GÜNTER KRAM Der Ex-Kressbronn­er Marko Föger geht in der neuen Saison für den SV Kehlen auf Torejagd.

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