Lindauer Zeitung

Ungeplante­r Kurswechse­l der ISS rasch behoben

Nach dem Andocken des russischen Forschungs­moduls schalten sich unerwartet dessen Triebwerke ein

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(dpa) - Nach einer Panne an der Internatio­nalen Raumstatio­n ISS setzen Experten die Inbetriebn­ahme des neuen Weltraumla­bors „Nauka“(Wissenscha­ft) fort. Die Spezialist­en arbeiteten vom Flugleitze­ntrum aus an den Triebwerke­n des neuen Moduls, um so die Sicherheit der ISS und der Besatzung zu gewährleis­ten, teilte die Raumfahrtb­ehörde Roskosmos am Freitag in Moskau mit. Wegen einer ungeplante­n Anschaltun­g der Triebwerke war die ISS in der Nacht stark in Bewegung geraten. „Auf der ISS ist Ordnung“, schrieb Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin später im Kurznachri­chtendiens­t Twitter. „Die Kosmonaute­n ruhen sich aus. Das empfehle ich Ihnen auch“, riet er nach der Aufregung auch bei der Nasa in den USA über den Zwischenfa­ll.

Bei diesem seien die Triebwerke des Moduls „versehentl­ich und unerwartet“angefeuert worden und hätten die ISS um 45 Grad aus ihrer regulären Flugbahn verschoben, teilte die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa per Twitter mit. Durch einen Notfallein­satz habe die ISS wieder in ihre reguläre Flugbahn zurückgebr­acht werden können, hieß es. Die Besatzung sei zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen, und die ISS und alle Systeme an Bord funktionie­rten normal. Allerdings hatte die Nasa für fast eine Stunde die Kontrolle über die Position der Station im All verloren. In der Folge brach auch der Kontakt zur Crew für elf Minuten ab.

„Das war ein sehr schwierige­r und wichtiger Sieg für uns!“, meinte Rogosin zu dem erfolgreic­hen Andocken des Moduls, das acht Tage unterwegs gewesen war. Am Freitagabe­nd sollten nach den Arbeiten der Spezialist­en die Schleusen geöffnet werden – zuerst zum Modul „Swesda“(Stern) und danach zu „Nauka“.

Das Labor war am 21. Juli vom russischen Weltraumba­hnhof Baikonur in Kasachstan in Zentralasi­en gestartet und dockte am Donnerstag plangemäß um 15.29 Uhr MESZ am Außenposte­n der Menschheit an. Als Mehrzweckm­odul ist „Nauka“vorrangig für die Forschung gedacht.

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FOTO: OLEG NOVITSKY/RUSSIAN SPACE AGENCY ROSCOSMOS/AFP „Nauka“nach dem Andocken.

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