Viele offene Stellen im Landkreis
Starker Handel und Logistik lassen Arbeitslosenquote sinken – Viele Ausbildungsplätze unbesetzt
(lz) - Die Konjunktur zieht an, das spiegelt sich auch in den Arbeitslosenzahlen wider. Derzeit sind 1161 Personen im Landkreis arbeitslos, das sind 356 weniger als im Juli 2020. Laut Agentur für Arbeit melden viele Arbeitgeber wieder Stellen und agierten auf einem hohen Niveau, so Agenturleiterin Susanne Müller-Koberstein.
Im Juli waren 1180 offene Arbeitsstellen gemeldet, 130 mehr als im Juni, ein Plus von zwölf Prozent. Im Vergleich zum gleichen Monat im Vorjahr gab es 480 Stellen mehr – das ist ein Plus von 69 Prozent.
Die Hochkonjunktur sei vor allem in den HOGA-Branchen zu spüren, so Müller-Koberstein, also Handel und Logistik. Hier suchen laut Agentur für Arbeit viele Unternehmen händeringend nach qualifiziertem Personal.
Müller-Koberstein sei erfreut über die Entwicklung der Arbeitslosenquote, die derzeit im Landkreis bei 2,6 Prozent steht – im Vormonat war es ungefähr der gleiche Wert. Vor einem Jahr belief sich die Quote jedoch noch auf 3,3 Prozent. 357 Personen haben sich im Juli neu oder erneut arbeitslos gemeldet, gleichzeitig haben aber rund 400 Bewohner des Landkreises ihre Arbeitslosigkeit
beendet. Das besondere: Eigentlich nimmt laut Müller-Koberstein die Quote im Juli immer zu. Das liege am Saisongeschäft und an jungen Leuten, die auf ihre Ausbildung oder das Studium warten. Die wirtschaftliche Stärke der Region zeigt sich deutlich auf dem Ausbildungsmarkt: Das Verhältnis Ausbildungssuchende ohne Ausbildungsplatz zu noch unbesetzten Ausbildungsstellen beläuft sich im Landkreis Lindau auf über 1:4. Das bedeutet, dass 66 Jugendliche, die noch keinen Ausbildungsplatz
gefunden haben, unter 278 offenen Ausbildungsstellen wählen können. Das hat Vorteile für junge Menschen, jedoch Nachteile für Unternehmen, die ihr Fachpersonal anlernen wollen. Viele Stellen bleiben unbesetzt.