Lindauer Zeitung

Zehntkläss­ler werden ins Leben entlassen

Nach aufreibend­em Jahr verabschie­det die Realschule ihre Absolvente­n mit vielen Weisheiten

- Von Christian Flemming

- Mit dem letzten Schultag endeten am Donnerstag auch die zehn Jahre der Schüler der Staatliche­n Realschule im Dreiländer­eck. Klassenwei­se erhielten sie ihre Abschlussz­eugnisse. Schulleite­r Michael Rechtstein­er hatte viele Weisheiten für die jungen Erwachsene­n parat.

„Jedes Stolpern, jedes Scheitern bringt uns weiter, bringt uns zu einem positiven Ziel“, sagte Rechtstein­er in seiner Abschiedsr­ede. Es sei nicht verwunderl­ich, dass die Pandemie auch bei den Schulabgän­gern für den einen oder anderen Stolperer gesorgt habe, auch die Lehrer stolperten nach rückblicke­nden Worten Rechtstein­er. Diese, für alle neue Situation, habe für jede Menge Höhen und Tiefen gesorgt.

Entspreche­nd hatte der Schulleite­r seinen Abschiedsw­orten ein Lied mit dem Titel „Auf das, was da noch kommt“von Lotte und Max Giesinger vorangeste­llt. Den Text fand Rechtstein­er durchaus passend zu dem, was den Schulabgän­gern nun bevorstehe – egal, wohin die Reise gehen sollte. Auch die Mitschüler Magdalena Kaeß und Julian Wagner sowie ein Musikvideo des Bodolzers Adrian mit dem passenden Titel „Raus“untermalte­n die Abschlussf­eier musikalisc­h.

Auf die beginnende Reise bezogen, würden einige weiterführ­ende Schulen aufsuchen, andere eine Lehre beginnen und wieder andere nähmen vielleicht erst einmal eine Auszeit, so der Schulleite­r. Egal welcher Weg eingeschla­gen werde, „freut euch darauf!“Was nun beginne, liege in der Verantwort­ung der Jugendlich­en:

„Ihr macht euch auf, euren eigenen Weg zu gehen. Viele werden euch dabei helfen und begleiten, aber nicht immer aus uneigennüt­zigen Motiven. Wer erwachsen wird, muss lernen, Verantwort­ung für sich selbst zu übernehmen“, sagte Rechtstein­er. „Ihr müsst – anders, als ihr es gewohnt seid – selbst entscheide­n, was ihr wollt und wovon ihr überzeugt seid“, fuhr er fort. Das setze voraus, seine Zukunft zu planen, andere Meinungen zu hören, kritisch zu würdigen und sorgfältig abzuwägen und sich nicht zu unüberlegt­en Schnellsch­üssen verleiten zu lassen.

Als Beispiel gab er ihnen die Geschichte vom kleinen Seepferdch­en mit auf den Weg. Das machte sich auf den Weg, um sein Glück zu suchen und gab einen Teil seines Geldes bei einem Aal aus, der ihm eine Flosse verkaufte, womit es schneller reisen konnte. Ein Schwamm gab für Geld sein düsengetri­ebenes Boot, das noch viel schneller war. Der Hai hingegen gab gratis eine Abkürzung für diese Reise kund, die das Seepferdch­en dankbar annahm und so durch sein geöffnetes Maul ein baldiges Ende fand. „Wenn man nicht weiß, wohin man will, landet man eventuell dort, wo man nie hinwollte“, so Rechtstein­er. „Ihr werdet immer wieder Rückschläg­e erleben und Fehler machen. Fehler zu begehen gehört zum menschlich­en Leben wie das Atmen. Wichtig ist, aus ihnen zu lernen, den gleichen Fehler nicht zu wiederhole­n.“

Das schwere Jahr der Pandemie habe die Jugendlich­en aber auch auf kommende Aufgaben vorbereite­t, so Rechtstein­er. Dass man immer mit allem rechnen müsse und jeder neue Tag Überraschu­ngen mit sich brächte, von denen man am Vortag noch keine Ahnung gehabt hätte.

Der Schulleite­r würdigte auch die Lehrer. Was die Schüler geleistet hätten, fiele ja auch auf das Engagement der Lehrer zurück. Oder, wie es die Klassenspr­echer Jakob Fischer für die Klasse 10a sowie Jonas Fritz und Dominik Grabherr für die 10b, humorvoll formuliert­en: Dass die Lehrer nun erleichter­t sein könnten, sie loszuhaben. Die Sprecher der beiden Klassen bedankten sich bei allen Lehrern, die es sicher nicht immer leicht gehabt hätten. „Aber zu langweilig wollten wir die Zeit für die Lehrer auch nicht gestalten“, sagte Jakob Fischer. Er wünschte sich, all die Mitschüler irgendwann auf einem Klassentre­ffen oder auch ansonsten wiedersehe­n zu können. Jonas Fritz und Dominik Grabherr schlossen sich an.

Klasse 10a:

Matthis Debruyne, Nils Engel, Jakob Fischer, Valerio Fornarelli, Tizian Gaßner, Julian Gerber, Nicola Grübel, Robert Jogodzinsk­i, Marius Jocham, Andjelina Jovicic, Marc Kaschner, Patrick Kopp, Matti Kristes, Dominik Lepko, Domenico Markovic, Patrick Nachbaur, Calvin Nattenmill­er, Marlene Ott, Louis Rixner, Justin Schnabel, Manuel Seubert, Felix Sorger, Jan Spies, Johannes Strobel, Luca Tomas, Julian Wagner, Noah Wagner

Klasse 10b:

Tobias Bongers, Nikolai Brutscher, Jannik Faust, Jonas Fritz, Dominik Grabherr, Leon Grahneis, Leo Kahlert, Lukas Martin, Sahin Matern, Alessandro Russo, Ludovic Seemann, Henrik Sievers, Jonas Supke, Ilaz Tafilaj, Mark Vasic, Diego Wetzel Tavara

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 ??  ?? Die Abschlussk­lasse 10a der Realschule im Dreiländer­eck.
Die Abschlussk­lasse 10a der Realschule im Dreiländer­eck.
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FOTOS: CHRISTIAN FLEMMING Die Abschlussk­lasse 10b der Realschule im Dreiländer­eck.

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