Lindauer Zeitung

Ausflug von vier Freunden endet nach „Fake Urin“-Einsatz mit Anzeigen

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(lz) - Bei einer Routinekon­trolle der Grenzpoliz­ei Lindau ist ein hochwertig­er und äußerst gepflegter Mercedes in das Fahndungsn­etz der Beamten geraten. Besetzt war das Auto aus dem angrenzend­en Baden-Württember­g mit vier jungen Männern. Diese kamen laut ihren eigenen Angaben von einem Ausflug aus Vorarlberg. Die Freunde feierten auf dem Pfänder und waren nun auf der Heimreise. Als die Beamten sich etwas interessie­rter zeigten, gab zunächst einer der Mitfahrer freiwillig eine Kleinmenge Marihuana heraus. Die drei Mitfahrer waren allesamt betrunken, sodass der Fahrer und Besitzer des Autos einer genaueren Kontrolle unterzogen wurde. Tatsächlic­h hatte er jedoch keinen Alkohol konsumiert.

Bei dem freiwillig durchgefüh­rten Drogenvort­est konnte durch den aufmerksam­en Beamten beobachtet werden, dass der bisher unbescholt­ene Fahrer versuchte, die Urinprobe zu manipulier­en. Er war für eine mögliche Polizeikon­trolle mittels „Fake Urin“vorbereite­t.

Eine Masche, die den Schleierfa­hndern jedoch nicht unbekannt ist.

Die daraufhin „echte“Urinprobe ergab erwartungs­gemäß ein positives Ergebnis, heißt es im Polizeiber­icht. Es folgte eine Blutentnah­me in der Notaufnahm­e im Lindauer Krankenhau­s.

Gleichzeit­ig wurden die Freunde nochmals befragt und eine körperlich­e Durchsuchu­ng angekündig­t.

Daraufhin händigte noch ein weiterer Mitfahrer eine Kleinmenge Marihuana aus.

Für den Fahrer wurde die Weiterfahr­t für 24 Stunden unterbunde­n. Zwar hatten alle drei Freunde einen Führersche­in, konnten jedoch aufgrund ihrer Alkoholisi­erung das Steuer nicht übernehmen. Letztlich wurde der Vater informiert, der sich nach Lindau bringen ließ und das Auto seines Sohnes übernahm. Im Krankenhau­s konnte er schließlic­h seinen Sohn aufnehmen und nach Hause fahren.

So endete der Ausflug letztlich mit zwei Anzeigen wegen des Schmuggels von Betäubungs­mitteln und einer Anzeige wegen der mutmaßlich­en Drogenfahr­t. Bei einem positiven Blutergebn­is kommen neben einer empfindlic­hen Geldbuße in Höhe von 500 Euro auch die Kosten und ein Monat Fahrverbot auf den Fahrer zu. Zudem erhält die Führersche­instelle einen Abdruck der Anzeige.

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SYMBOLFOTO: DANIEL KARMANN Die Mitfahrer haben Marihuana dabei. Der Autofahrer steht unter Drogeneinf­luss.

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