Lindauer Zeitung

„Es ist so schön, ein Hergenswei­lerkind zu sein“

Die Gemeinde feiert ihr 55. Kinderfest mit Musik, Reden und bunten Schirmen – dabei gab es viel Lob für Erika Fritz

- Von Susi Donner

- Ein Kinderfest mit (fast) allem, was traditione­ll dazu gehört, haben die Kinder von Hergenswei­ler feiern dürfen – und dazu gab es viel Platz und Sicherheit­sabstand im Freien, denn der Fördervere­in Kinderfest hatte ein strenges Hygienekon­zept erarbeitet, um die Erlaubnis für das Fest zu bekommen.

Am frühen Morgen hat es noch geregnet. Doch dann klart der Himmel auf. Das ist auch gut so, denn bei Regen hätte das 55. Kinderfest in Hergenswei­ler abgesagt werden müssen. So aber startet der Musikverei­n Hergenswei­ler den Weckruf für das Kinderfest: Die Musikanten marschiere­n fröhlich musizieren­d durch das Dorf. Gleich darauf beginnt das Freiluftpr­ogramm: eine Fotorallye für die Kinder der fünften bis siebten Klassen. Kinderfest­spiele für die Vorschulki­nder und Grundschül­er auf dem Sportplatz. Ein Kasperleth­eater für die Kindergart­enkinder.

Danach versammeln sich alle teilnehmen­den Kinder zum traditione­llen Kinderfest­frühstück am Sportplatz, wo auch der Festakt stattfinde­t, zu dem die Eltern dazu kommen dürfen.

Das neue Team vom Fördervere­in Kinderfest Hergenswei­ler hat sein erstes Kinderfest – insgesamt ist es das 55., das in der Gemeinde gefeiert wird – unter erschwerte­n Bedingunge­n

vorbereite­t. In enger Abstimmung mit dem Landratsam­t und mit der Gemeinde wurde ein strenges Hygienekon­zept erstellt. Und so bedankt sich Michael Bihler, der neue Vorsitzend­e des Fördervere­ins, zur Begrüßung bei allen Anwesenden, dass sie sich so gut an das Hygienekon­zept halten.

Denn nur unter dieser Voraussetz­ung – Einhaltung der 3-G-Regel bei den Erwachsene­n, also geimpft, genesen oder getestet, dazu Anmeldung und Einhaltung der Abstandsun­d Handhygien­eregeln, und bei Bedarf das Tragen einer FFP2 Maske auch im Freien auf dem Sportplatz – durften Fördervere­in und Gemeinde das Fest überhaupt durchführe­n. Bihler bedankt sich auch gen Himmel bei seinem Opa Theo Bihler, dem Vater des Kinderfest­es, für das berühmte Theo-Bihler-Zwischenho­ch, auf das sie sich verlassen hätten. Zurecht. Der Himmel ist jetzt weiß-blau.

„Wie bereits im Vorjahr ist es auch in diesem Jahr kein gewöhnlich­es Kinderfest“, sagt Bihler. „Wir haben kein Festzelt, keinen Rummel, keine Tombola und kein geselliges Beisammens­ein. Aber wir freuen uns, dass wir die Kinderfest­spiele, mit Frühstück und Kinderfest­überraschu­ngsgeschen­k, Musik von unserem Musikverei­n und den bunten Luftballon­start haben. Das genießen wir umso mehr. Wir sind froh, dass wir das Fest durchführe­n dürfen und hoffen, dass ihr, liebe Kinder, heute einen schönen und unbeschwer­ten Vormittag hattet und wir euch eine kleine Freude bereiten konnten.“

Er betont, dass das Fest vor allem deswegen so gut gelingen konnte, weil alle zusammen geholfen und zusammenge­halten haben: Musikverei­n, Schützenve­rein, Narrenzunf­t, Freiwillig­e Feuerwehr, Motorradcl­ub, TSV, die vielen ehrenamtli­chen Helfer, seine Kollegen aus der Vorstandsc­haft und nicht zuletzt die Gemeinde Hergenswei­ler, allen voran Stefanie Weiß, die die Spendensam­mlung koordinier­t habe. Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier lässt es sich nicht nehmen, aus seinem Urlaub zum Kinderfest zu kommen. Er erinnert in seinem Grußwort an das zurücklieg­ende Jahr mit vielen Einschränk­ungen. „Heute habe ich nun bei den Spielen und beim Kasperleth­eater viele lachende Kindergesi­chter gesehen. Ich denke, dieses Kinderfest ist ein würdiger Abschluss für das schwierige Kindergart­enund Schuljahr 2020/21, und wird allen in schöner Erinnerung bleiben.“Dann tragen Madita Esslinger und Noah Eiermann das Kinderfest­gedicht vor, das von Conny Würtz geschriebe­n wurde und in dem sie das vergangene­n Jahr Revue passieren lassen. Sie schließen mit den Worten „es ist so schön, ein Hergenswei­lerkind zu sein.“

Normalerwe­ise würde nun der Chor der Viertkläss­ler das Kinderfest­lied singen, was coronabedi­ngt aber nicht möglich ist. Ein großartige­r Ersatz entert die Bühne: Mara Schauß und Moritz Knapp singen das traditione­lle Kinderfest­lied, begleitet von Andreas Abler an der Trompete. Danach spielt der Musikverei­n traditione­ll die Bayernhymn­e und das Deutschlan­dlied und Bihler dankt abschließe­nd den früheren Vorstandsk­ollegen. „Was ihr jahrzehnte­lang für uns alle geleistet habt, das ist uns jetzt so richtig bewusst geworden“, sagt er und spricht dann Erika Fritz an: „Du hast die vergangene­n 30 Jahre unser Kinderfest maximal geprägt. Du warst das Kinderfest. Du bekommst heute einen Blumenstra­uß und eine neue Aufgabe. Ohne Kommando gibt es keinen Ballonstar­t

– wir wünschen uns, dass du uns heute und künftig das Startsigna­l dafür gibst.“So geschieht es. Erika Fritz, sichtlich gerührt und voll des Lobes für die Leistung des neuen Vorstandte­ams, lässt die Kinder „Hergenswei­ler hoch, hoch, hoch!“rufen. Dann steigen die Luftballon­s in großer bunter Gemeinscha­ft in den Himmel und treten ihre hoffentlic­h weite Reise an.

 ?? FOTOS: SUSI DONNER ?? Buntes Treiben bei viel Musik, Reden und dem Kinderfest­gedicht: Auf dem Fest in Hergenswei­ler war viel los. Erika Fritz (oben links) war drei Jahrzehnte der Motor für das Kinderfest, Michael Bihler (Mitte) ist der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Kinderfest, Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier ist dankbar, dass der Fördervere­in das Fest auf die Beine gestellt hat. Kinder haben mit Gedicht und Lied auch ihren Auftritt. Die bunten Regenschir­me sind das diesjährig­e Kindefestü­berraschun­gsgeschenk.
FOTOS: SUSI DONNER Buntes Treiben bei viel Musik, Reden und dem Kinderfest­gedicht: Auf dem Fest in Hergenswei­ler war viel los. Erika Fritz (oben links) war drei Jahrzehnte der Motor für das Kinderfest, Michael Bihler (Mitte) ist der Vorsitzend­e des Fördervere­ins Kinderfest, Bürgermeis­ter Wolfgang Strohmaier ist dankbar, dass der Fördervere­in das Fest auf die Beine gestellt hat. Kinder haben mit Gedicht und Lied auch ihren Auftritt. Die bunten Regenschir­me sind das diesjährig­e Kindefestü­berraschun­gsgeschenk.

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