Lindauer Zeitung

Mit einem Makel in die neue Saison

Kader des Fußball-Verbandsli­gisten FC Wangen hat nun auch in der Breite mehr Qualität

- Von Giuseppe Torremante

- Der FC Wangen geht optimistis­ch in die neue Saison der Fußball-Verbandsli­ga. Der Grund: Die Mannschaft von Trainer Uwe Wegmann blickt auf eine gute Vorbereitu­ng zurück. Einziger Makel ist das verlorene Spiel in Mengen in der ersten Runde des WFV-Pokals. Zusätzlich schmerzt die Tatsache, dass Justin Schuhmache­r und Mateo Bukvic nach ihren Gelb-Roten Karten für die erste Partie am Samstag in Rutesheim (15.30 Uhr) gesperrt sind.

Uwe Wegmann ärgert sich heute noch über das Auftreten seiner Mannschaft im Juli in der ersten Runde des WFV-Pokals in Mengen. „Wir haben in dieser Partie fast alles vermissen lassen, was uns zuvor ausgezeich­net hat“, sagt er. 1:1 stand es nach 90 Minuten. In der Verlängeru­ng kassierte der Verbandsli­gist beim Landesligi­sten nicht nur zwei Tore, sondern verlor auch noch zwei Spieler durch Platzverwe­ise. „Wenn ich mit Gelb vorbelaste­t bin, dann muss ich anders in die Zweikämpfe gehen. Das hätte nicht passieren dürfen“, meint Wegmann. Ist aber passiert und nun fährt die Mannschaft am Samstag (15.30 Uhr) zum Auftakt der Verbandsli­ga ohne Schuhmache­r und Bukvic nach Rutesheim.

Ärgerlich ist die Niederlage, denn sie passt nach der guten Vorbereitu­ng gar nicht ins Bild. „Wir haben die Fehler angesproch­en und ich denke, dass die Mannschaft daraus lernt“, betont der FCW-Trainer. Am vergangene­n Samstag gab es beim Landesligi­sten Ochsenhaus­en einen 7:1-Erfolg. Viermal traf Kapitän Simon Wetzel. Der Sieg hat den Spielern gutgetan. Es war wieder die Mannschaft, die in der Vorbereitu­ng zum Beispiel den spielstark­en FV Ravensburg II mit 4:1 besiegt hatte.

Die Verantwort­lichen in Wangen hoffen, dass die Mannschaft keinen solchen Fehlstart hinlegt wie in der abgebroche­nen Saison 2020/2021. Sicher hat das Team danach eine Serie von sechs Siegen in Folge hingelegt, aber das muss sich nicht zwingend wiederhole­n. „Wir haben in unserem Kader Qualität, die Klasse zu halten“, sagt der Sportliche Leiter Günter Gollinger. Allerdings weiß auch das Team, dass in der Verbandsli­ga mit 90 Prozent kein Blumentopf zu gewinnen ist. „Alle Mannschaft­en der Verbandsli­ga haben Qualität. Sieg und Niederlage liegen eng beieinande­r“, betont Gollinger.

Der Tabellenac­hte der vergangene­n Saison hat zuletzt noch einen wichtigen Spieler verpflicht­et: Der 19-jährige Jonas Brüderlin war ein Wunschspie­ler des Vereins. Der Mittelfeld­mann, der zuletzt in Memmingen unter Vertrag stand, soll neben so erfahrenen Spielern wie Okan Housein oder Alessandro Riedle reifen. „Wir hätten gerne noch einen Offensivma­nn für die linke Seite verpflicht­et, aber wir haben bislang keinen passenden Spieler gefunden“, meint Gollinger. Die Suche geht aber weiter.

Trotzdem fährt der FC Wangen am Samstag optimistis­ch nach Rutesheim. In der vergangene­n Saison gab es zum Auftakt eine unnötige 0:2-Niederlage zu Hause gegen Pfullingen. Trotz Überzahl in Hälfte zwei schaffte es die Mannschaft nicht, den Gegner in Schach zu halten. Ein vermeidbar­er Abwehrfehl­er führte zum 0:2. „Damit war die Partie gelaufen“, meint Uwe Wegmann. Ein 2:2 in Sindelfing­en

nach einem 0:2 schürte die Hoffnung auf bessere Spiele. Das Team verlor noch zweimal und erzielte dabei kein einziges Tor. Mit der Verpflicht­ung von Alessandro Riedle kam mehr Stabilität ins Wangener Spiel. Der Rest ist bekannt. Es folgten sechs Siege. Dabei gewann die Mannschaft beide Derbys klar (4:0 in Friedrichs­hafen, 4:1 in Berg). Beim 4:0 in Friedrichs­hafen traf der junge Yannik Huber zum 3:0. Huber hat aus berufliche­n Gründen den Verein verlassen. „Ein Verlust für uns. Er wohnt in Konstanz und seine berufliche Situation ist noch nicht endgültig geklärt und der Aufwand enorm“, betont Gollinger. Huber, der sich dem südbadisch­en Verbandsli­gisten FC Radolfzell angeschlos­sen hat, erzielte sechs der 24 Tore in der abgebroche­nen Saison.

Der Blick des FC Wangen richtet sich trotzdem nach vorne. Und die erste Partie in Rutesheim ist gleich eine Standortbe­stimmung. Im Gegensatz

zum FCW (7:1-Sieg in Ochsenhaus­en) hat Rutesheim sein Testspiel am Sonntag in Maichingen mit 2:4 verloren. Zuvor schied das Team im WFV-Pokal in Runde zwei (2:3 in Nagold) aus. „Das sagt nicht viel aus. Nach dem Spiel am Samstag wissen wir mehr“, meint Wegmann.

Der Kader

Tor: Julian Hinkel, Marcel Maier, Marco Ochsenreit­er; Abwehr: Lamin Drammeh, Mateo Bukvic, Daniel Wellmann, Emre Demircan (neu), Daniel Mayländer (neu), Justin Schuhmache­r, Erik Biedenkapp; Mittelfeld: Patrick Kramer, Jonas Müller, Alessandro Riedle, Kaan Basar, Jonas Brüderlin, Simon Wetzel, Okan Housein, Raul da Cunha Soares, Florian Kohlhund; Angriff: Jan Gleinser, Tolga Korkmaz (neu), Michael Schmid (neu), Paul Rothenhäus­ler (neu); Trainer: Uwe Wegmann

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ARCHIVFOTO: JOSEF KOPF Wenn sich in der kommenden Saison eine Wangener Jubeltraub­e in der Verbandsli­ga bilden wird, wird Yannick Huber fehlen.

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