Ein neuer Este für den VfB
Andri Aganits komplettiert den Kader des Volleyball-Bundesligisten Friedrichshafen
(sz/tk) - Der achte Zugang ist vorerst auch der letzte beim deutschen Volleyball-Rekordmeister VfB Friedrichshafen. Auf der Position des Mittelblockers hat der neue Trainer Mark Lebedew den Esten Andri Aganits verpflichtet. Der 28-Jährige hat vor einigen Jahren schon mal eine Saison in der Bundesliga gespielt. Beim VfB ersetzt Aganits den Belgier Arno van de Velde, der kein neues Vertragsangebot bekommen hat – und der neue Mittelblocker hält am Bodensee weiter die estnische Fahne hoch.
Zwei Jahre lang griff Martti Juhkami für den VfB an. Nach der Finalniederlage gegen die Berlin Recycling Volleys verabschiedete sich der 33jährige Außenangreifer aus privaten Gründen aus Friedrichshafen. In der kommenden Saison spielt Juhkami in seiner Heimat für Tartu. Dennoch geht es beim VfB ein wenig estnisch weiter. Mittelblocker Aganits hat am Bodensee zunächst einen Einjahresvertrag unterschrieben und wird nach der Europameisterschaft nach Friedrichshafen kommen. Die letzte Station des 27-Jährigen war in der vergangenen Saison beim griechischen Club PAOK Thessaloniki. Auch in Frankreich und Belgien hat der Este schon gespielt – dazu 2013/ 14 in der Bundesliga für Bühl.
Klar, dass Aganits vor seiner Unterschrift am Bodensee einmal bei Juhkami nachgefragt hat. „Er hat mir erzählt, dass die Bedingungen und die Organisation beim VfB optimal sind. Das hat mir schon bei meiner Entscheidung geholfen“, wird der neue Mittelblocker in einer Mitteilung des VfB zitiert. Aganits und Juhkami bereiten sich derzeit gemeinsam mit der estnischen Nationalmannschaft
auf die Europameisterschaft im eigenen Land vor.
Lebedew hat beim VfB einen imposanten Mittelblock – Aganits misst 2,07 Meter und ist damit neben Marcus Böhme (2,11 Meter) und Lucas van Berkel (2,10 Meter) sogar der kleinste Mittelblocker im Team. „Ich freue mich sehr, dass wir so präsente Spieler haben“, sagt Lebedew, der Ende dieser Woche in Friedrichshafen
erwartet wird. In der kommenden Woche ist Trainingsstart beim VfB – zumindest für die Profis, die schon da sind, wie etwa Lukas Maase, Stefan Thiel oder Ben-Simon Bonin.
Aganits wird wie viele andere seiner neuen Teamkollegen erst später am Bodensee eintreffen. Mit dabei hat der 28-Jährige seine Verlobte Kariin und die kleine Tochter Kristanna. Sich selbst beschreibt Aganits als ruhig und freundlich neben dem Feld und als Spieler, der im Wettkampf „immer Vollgas gibt“. Juhkami rät seiner Ex-Mannschaft: „Bestellt immer eine Mahlzeit mehr, wenn Andri dabei ist.“Aganits nimmt es mit Humor: „Seid froh, dass meine täglichen Mahlzeiten nicht im Vertrag stehen.“Hungrige Spieler sehen die Fans allerdings gerne – vor allem die mit großem Hunger auf Titel.
Der Kader des VfB Friedrichshafen: Trainer: Mark Lebedew (neu); Zuspieler: Dejan Vincic, Stefan Thiel (neu); Libero: Blair Bann (neu), Avery Aylsworth;
Mittelblock: Marcus Böhme,
Lucas van Berkel (neu), Andri Aganits (neu); Außenangriff: Ben-Simon Bonin, Vojin Cacic (neu), Luciano Vicentin (neu), Daniel Muniz (neu); Diagonalangriff: Lukas Maase, Simon
Hirsch (neu).
Abgänge: Nehemiah Moté (Berlin), Linus Weber (Padova, Italien), Joe Worsley (Lüneburg), Rares Balean (Zalau, Rumänien), David Fiel (Paris, Frankreich), Arno van de Velde (Roeselare, Belgien), Markus Steuerwald, Nicolas Maréchal (beide unbekannt).