Das ist die neue Seekrone
Was der neue Pächter in Sachen Brandschutz verändert hat und wie die Seekrone jetzt genutzt wird
- Der Umbau der ehemaligen Seekrone auf der Halbinsel war fertig – und dann kam Corona. Doch jetzt ist wieder Leben eingekehrt in das Gebäude, das die Wasserburger in der Vergangenheit viel Geld, aber auch viele Nerven gekostet hat. Der neue Wasserburger Sonnenhof hat mit der alten Seekrone nicht mehr viel gemein.
Vor knapp zwei Jahren hat Robert Manhardt die Seekrone in Erbpacht von der Gemeinde übernommen, mittlerweile ist daraus ein Sonnenhof geworden. So nennt Robert Manhardt seine Hotels, eins davon steht in Kressbronn. 1,5 Millionen habe er in die Sanierung der ehemaligen Seekrone gesteckt, erzählt Manhardt im Gespräch mit der LZ. Zusätzlich habe er der Gemeinde Wasserburg eine halbe Million Erbpacht im Voraus bezahlt, damit sie das Loch im Haushalt etwas stopfen konnte, das durch die Schadensersatzzahlungen an den alten Pächter entstanden war.
Im März vergangenen Jahres sei die Sanierung des Gebäudes eigentlich fertig gewesen. „Und wir sind genau in den ersten Lockdown gekommen“, sagt Manhardt. Denn Überbrückungshilfen gab es für ihn als neuen Pächter nicht.
Das große Thema Brandschutz hat der neue Pächter vergleichsweise einfach gelöst. Zur Erinnerung: Vor allem deswegen war es vor ein paar Jahren überhaupt erst zum Eklat gekommen. Denn das mehr als 40 Jahre alte Gebäude, das der Gemeinde gehört, wies erhebliche Brandschutzmängel auf. Deswegen konnten die ehemaligen Pächter ihr Hotel in der Seekrone nicht mehr betreiben, zuletzt war nur noch das Restaurant geöffnet. Der Wasserburger Gemeinderat diskutierte sehr lange darüber, was mit der Seekrone geschehen sollte – eine Sanierung für 3,5 Millionen, aber auch ein kompletter Neubau waren im Gespräch.
Am Ende entschied sich der Gemeinderat, Robert Manhardt die Seekrone in Erbpacht zu überlassen. Dem ehemaligen Pächterehepaar zahlte die Gemeinde 2,8 Millionen Schadensersatz, ein Betrag, der den Haushalt der Gemeinde belastet.
Einen Teil der strengen Brandschutzauflagen spart sich der neue Pächter, indem er statt einem Hotel in der Seekrone zehn Ferienwohnungen betreibt. Ferienwohnungen gelten nicht als Beherbergungsstätten, die Auflagen sind daher andere. Den Brandschutz habe er sich aber trotzdem einiges kosten lassen, sagt Manhardt: Allein für sichere Türen und eine Brandmeldeanlage habe er 200 000 Euro ausgegeben. Im obersten Stockwerk gibt es außerdem ein Anleiterfenster für die Feuerwehr.
Neben zwei Treppenhäusern sind die Ferienwohnungen nun auch mit einem Aufzug an der Rückseite der Seekrone barrierefrei erreichbar. Auf dem freien Markt kann man die Ferienwohnungen allerdings noch nicht buchen, weil sie von Handwerkern und deren Familien belegt sind, erklärt Robert Manhardt. Er sei froh gewesen, dass er für Bauarbeiten am Bodensee unter anderem auf Firmen aus Augsburg zurückgreifen konnte, mit denen er schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet.
Denn hier seien viele Handwerker über Monate ausgebucht. Den Firmen aus Augsburg habe er für ihre Mitarbeiter die Ferienwohnungen zur Verfügung gestellt. „Als Dank dürfen sie auch den Sommer über drin bleiben, darum sind die Wohnungen derzeit alle voll“, sagt Manhardt.
Aber er habe darauf geachtet, dass die Wohnungen nie länger als fünf Monate am Stück vermietet gewesen seien und bezahle auch Kurtaxe. An Touristen will Manhardt die Ferienwohnungen ab kommendem Frühjahr vergeben.
Für alle zugänglich ist seit dem 1. Juni das neue Restaurant Da Salvatore. Marino Salvatore betreibt es höchstpersönlich. Und auch er hat, wie er sagt, einiges investiert: 350 000 Euro sind geflossen, um auf die Wasserburger Halbinsel italienisches Flair zu bringen.