Lindauer Zeitung

Aufmerksam­keit ist für Kinder das wertvollst­e Geschenk

Ideen für Aktivitäte­n in den Sommerferi­en, die nichts kosten und in der Heimat erlebt werden können

-

(lz) - Seit bald eineinhalb Jahren bestimmt die Corona-Pandemie den Alltag aller Familien. Bereits zum zweiten Mal werden die Sommerferi­en bei vielen Familien anders aussehen als gewohnt, viele bleiben ganz zuhause. KJF Erziehungs­beraterin Chris Wilhelm von der KJF Erziehungs-, Jugend- und Familienbe­ratung in Lindau gibt in einer Mitteilung Tipps, wie Eltern ohne viel Geld und Aufwand tolle und wichtige Ferien-Erlebnisse für ihre Kinder zaubern können.

Kurzarbeit oder Home-Office, Distanzunt­erricht via Video-Konferenz, Freizeitve­rtreib mit Serienscha­uen oder Computersp­ielen wegen mangelnder Alternativ­en und geschlosse­ner Sportverei­ne – viele Erwachsene sowie Kinder und Jugendlich­e haben in den vergangene­n Monaten viel Zeit daheim und vor Smartphone, Laptop oder Fernseher verbracht. Darum lautet der Rat von Chris Wilhelm: „Das wertvollst­e Geschenk, das Eltern ihren Kindern in diesen Ferien machen können, ist ihre uneingesch­ränkte Aufmerksam­keit. Wirklich mit dabei zu sein – und nicht den Kindern die Federballs­chläger in die Hand zu drücken und zu sagen, spielt mal.“Und noch besser sei es, raus in die Natur zu gehen. „Denn elementare Erfahrunge­n machen viele Kinder heute überhaupt nicht mehr“, so die KJF Erziehungs­beraterin. „Bei einem Sommerrege­n nass zu werden oder mit den nackten Füßen im Matsch zu stehen.“Ideen der KJF Erziehungs­beraterin für die Sommerferi­en daheim:

An eigene Kindheit denken:

Woran haben Sie selbst die schönsten Ferienerin­nerungen aus Ihrer Kindheit? Was hat Ihnen selbst als Kind Spaß gemacht? Eltern können ihren Kindern davon erzählen und etwas Ähnliches gemeinsam unternehme­n oder Orte besuchen, an denen schon Mama oder Papa als Kinder gerne gespielt haben. Mit einem persönlich­en Bezug fällt es vielen Erwachsene­n leichter, sich wirklich auf die Unternehmu­ng einzulasse­n.

Ab in den Wald:

Durchspazi­ert sind während der Corona-Pandemie bestimmt wieder mehr Familien, aber jetzt heißt es: auch mal länger bleiben. Einen schönen Platz suchen, Picknick-Decke ausbreiten und entdecken: Was gibt es zu hören? Wer kennt die Bäume, Sträucher und Blumen, die hier wachsen? Wie fühlt sich die Baumrinde eigentlich genau an?

Weitere Ideen: Mikado mit gesammelte­n Hölzchen spielen, Weitwurf mit Tannenzapf­en veranstalt­en, auf Bäume klettern, eine MatschRuts­chbahn oder eine Hütte aus Zweigen bauen, ein Mandala aus Natur-Materialie­n legen (Anregungen im Internet unter dem Suchbegrif­f „Land-Art“).

Feuer und Stockbrot machen:

Das Feuer ist das Element, das Kinder wie Erwachsene gleicherma­ßen fasziniert und begeistert. Erkundigen Sie sich, wo es in Ihrem Ort erlaubt ist, offenes Feuer zu machen und backen Sie zum Beispiel mit anderen Familien gemeinsam Stockbrot aus Hefeteig am Lagerfeuer.

Entdeckert­our in der Stadt:

Und zwar einmal anders als auf die touristisc­he Art: Ein großes Stück Pappe mit doppelseit­igem Klebeband bekleben, damit losziehen und Fundstücke sammeln, die auf das Stück Pappe geklebt werden.

Eine Alternativ­e könnte sein, dass sich jeder fünf Dinge aussucht und sich dazu eine Geschichte ausdenken, in der alle diese Gegenständ­e vorkommen. Anschließe­nd erzählt man sich gegenseiti­g diese Geschichte­n.

Foto-Rallye für ältere Kinder:

Ein Erwachsene­r geht voraus und fotografie­rt mit dem Handy besonders markante Dinge oder Orte wie etwa eine besondere Hausbemalu­ng, einen schönen Hauseingan­g, einen Brückenpfe­iler.

Anschließe­nd ziehen die Jugendlich­en los und müssen den Ort auf dem ersten Foto finden und ebenfalls fotografie­ren. Wenn sie ihre Aufnahme als Beweis an den Erwachsene­n geschickt haben, erhalten sie das Foto zur nächsten Station. Eine Alternativ­e ist, dass die Kinder mit ihren Handys Fotos von bestimmten Dingen machen, etwa jede Zahl von eins bis 30 in der Stadt finden.

Alte Spiele wieder entdecken:

Dabei interviewe­n Kinder ihre Großeltern, welche Spiele diese gerne in ihrer Kindheit gespielt haben. So finden sich mit Sicherheit Ideen gegen Langeweile. Die älteren Semester mussten sich nämlich meist ohne viele Spielsache­n beschäftig­en. Auch im Internet findet man viele Anregungen, wenn man nach dem Begriff „alte Spiele“sucht.

Mit Hund Gassi gehen:

Das ist toll, vor allem für Kinder, die kein Haustier haben. Die Eltern sollten sich vorher telefonisc­h beim örtlichen Tierheim erkundigen, welche Regeln vor Ort gelten.

 ??  ?? ANZEIGE
ANZEIGE
 ?? FOTO: KJF AUGSBURG/CAROLIN JACKLIN ?? Raus in die Natur! So lautet der Tipp der KJF Erziehungs­beraterin für diese Sommerferi­en.
FOTO: KJF AUGSBURG/CAROLIN JACKLIN Raus in die Natur! So lautet der Tipp der KJF Erziehungs­beraterin für diese Sommerferi­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany