Lindauer Zeitung

Olympianot­iz

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Vorwurf der Manipulati­on: Als der Traum von der Karate-Medaille bei der OlympiaPre­miere geplatzt war, erhob der deutsche Karatekämp­fer Noah Bitsch schwere Vorwürfe. „Fairplay gehört eigentlich zu Olympia. Das war nicht olympiarei­f, was sie gebracht haben“, sagte der EM-Dritte nach seinem Vorrunden-Aus beim Kumite in Japans Kampfsport­tempel Nippon Budokan. Gemeint waren seine Gegner, die ihm mit ihrem letzten Kampf den Halbfinale­inzug verwehrten. Der zweimalige Weltmeiste­r Rafael Aghajew aus Aserbaidsc­han, der zuvor dreimal gewonnen und bereits weiter war, verlor 1:3 gegen Vizeweltme­ister Luigi Busa. Damit zog Busa im Pool B der Klasse bis 75 kg noch an Bitsch vorbei unter die letzten Vier und zugleich zu einer Medaille. Im Finale gegen Aghajew krönte sich der Italiener sogar noch zum Olympiasie­ger. „Wer die beiden kennt, weiß, dass dieser Kampf fingiert war. Er hat ihn gewinnen lassen, damit beide weiterkomm­en“, sagte Bundestrai­ner Thomas Nitschmann. Karate ist in Tokio erstmals im olympische­n Programm und vorerst auch zum letzten Mal, in Paris 2024 ist die japanische Kampfkunst schon nicht mehr dabei. Nach dem knappen Aus erklärte Bitsch, der vor acht Wochen bei der Olympiaqua­lifikation noch eine Knieverlet­zung erlitten hatte, seinen Rücktritt: „Das war mein letzter Wettkampf, hiermit beende ich meine Karriere.“(SID)

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