Einheimische ärgern sich am meisten über Verkehrsprobleme
Laut Umfrage sehen 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürgern zumindest die steigende Tendenz an Gästen am Bodensee kritisch
- Um herauszufinden, wie die Einheimischen am Bodensee den Einfluss des Tourismus auf ihre Lebensqualität empfinden, hat die Lindauer Zeitung ihre Leser auf schwäbische.de zu einer Umfrage aufgerufen. Mitgemacht haben mehr als 500 Leser, hauptsächlich aus Lindau und Friedrichshafen. Die Ergebnisse sind eindeutig.
Gestellt wurden fünf Fragen, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jeweils drei bis fünf Antwortmöglichkeiten hatten. Die erste Frage lautet: „Wie empfinden Sie den Touristenandrang in der Region?“„Es ist mir jetzt schon zu viel“klickten 50 Prozent an, auf die Antwort „Es kippt langsam und wird schlimmer“entfallen 30 Prozent. Zusammen
geben also 80 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie zumindest die steigende Tendenz an Gästen kritisch sehen. „Die Menge ist voll in Ordnung“, heißt es bei 17 Prozent. Nur drei Prozent der Teilnehmenden finden: „Es könnte noch mehr sein.“
Auch bei der Frage „Wie beeinträchtigt der Tourismus Sie persönlich am stärksten?“fällt die Antwort klar aus. „Zu viel Verkehr/Stau“klickten 68 Prozent an. Dass sie keine Parkplätze finden, stört 13 Prozent. 14 Prozent finden, dass Badestellen und Sehenswürdigkeiten voll sind. Drei und zwei Prozent ärgern sich am meisten über zusätzlichen Lärm und Luftverschmutzung sowie volle öffentliche Verkehrsmittel.
Die meisten Teilnehmenden schätzen den Tourismus als wichtigen Wirtschaftsfaktor für die Region ein. Auf die Antwort „Ja, er ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“entfallen 40 Prozent der Klicks, 50 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer finden: „Tourismus hat auf jeden Fall Einfluss auf die Region.“Die Einschätzung „Nein, kann man auch lassen“teilen nur zehn Prozent.
Den Einfluss auf die Natur sieht der Großteil der Teilnehmenden äußerst kritisch. 70 Prozent wählten die Antwort „Er zerstört die Lebensgrundlage vieler Pflanzen und Tiere“. Immerhin finden 30 Prozent, dass der Tourismus auf einem guten Weg ist, nachhaltig zu werden. Dass er keine nennenswerte Auswirkung auf die Umwelt hat, meinen nur zehn Prozent. 31 Prozent der Teilnehmenden gab an, sich als Einheimischer von den vielen Touristen am See verdrängt zu fühlen. 58 Prozent gaben an, dass sie das so in manchen Phasen des Jahres empfinden. Mit „Nie“ beantworteten elf Prozent der Teilnehmenden diese Frage.