Lindauer Zeitung

Bund möchte Druck auf Taliban erhöhen

Deutschlan­d droht Afghanista­n mit Entzug von Geld – Islamisten erobern weitere Städte

- Von Ellen Hasenkamp und Stefan Kegel

Mit einem Klassiker startet die Fußball-Bundesliga an diesem Freitagabe­nd in ihre

59. Saison: Mönchengla­dbach empfängt Rekordmeis­ter FC Bayern. Neu ist jedoch vieles in dieser Spielzeit – nicht nur Adi Hütter und Julian Nagelsmann, die Trainer der Borussia und der Münchner. Wie werden sich Neuverpfli­chtungen wie Dortmunds Donyell Malen oder Stuttgarts Ömer Beyaz präsentier­en? Wird Routinier Makoto Hasebe mit seinen 38 Jahren noch zum Zug kommen? Und wie geht die Liga mit der Pandemie um?

- Angesichts des TalibanVor­marsches in Afghanista­n will die Bundesregi­erung verstärkt Hilfsgelde­r für das Land als Druckmitte­l einsetzen. Das kündigten Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) und Verteidigu­ngsministe­rin Annegret KrampKarre­nbauer (CDU) im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“an. „Afghanista­n wird ohne die finanziell­e Unterstütz­ung des Westens keine Zukunft haben“, sagte Maas.

Berlins Zahlungen von jährlich 430 Millionen Euro seien davon abhängig, ob es einen nachhaltig­en Frieden gebe und dass die Errungensc­haften der vergangene­n 20 Jahre erhalten werden. „Sollten die Taliban ein Kalifat errichten, werden sie sich internatio­nal abkoppeln, wird es keine diplomatis­che Anerkennun­g für solch einen Staat geben, und es wäre Schluss mit den internatio­nalen Hilfsprogr­ammen“, so Maas. Dies müsse man „sehr deutlich machen“.

Beide äußerten sich wenig optimistis­ch in Bezug auf die laufenden

Friedensge­spräche zwischen den Taliban und der afghanisch­en Regierung. „Ich bin skeptisch mit Blick auf die Verhandlun­gen“, sagte KrampKarre­nbauer. „Die Taliban konnten zuletzt aus einer Position der Stärke agieren, weil sie zuvor als einer der wesentlich­en Player anerkannt worden sind.“Maas betonte: „Wir tun alles, um den Friedenspr­ozess zu stärken.“Misslinge er, könnten die Fortschrit­te in dem Land „ganz schnell wieder verschwind­en“.

Für einen erneuten internatio­nalen Einsatz sieht die Verteidigu­ngsministe­rin

„keine Chance“, zumal „wir dann nicht von einer Ausbildung­smission, sondern von einem langen harten Kampfeinsa­tz sprechen müssten, der viele Opfer auch auf unserer Seite fordern würde“.

Die Taliban nehmen derweil weitere Teile des Landes ein. Am Donnerstag hieß es, dass die Provinzhau­ptstadt Ghasni 150 Kilometer vor der Hauptstadt Kabul gefallen sei. Auch Herat, die drittgrößt­e Stadt Afghanista­ns, wurde erobert. Das Auswärtige Amt rief alle Deutschen im Land zur Ausreise auf.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany