Ministerium verteidigt Wegwerfen von Impfstoff
Grund seien Handhabungsfehler, Verunreinigungen und die in einem Flächenland komplizierte Logistik
(dpa) - Das bayerische Gesundheitsministerium hat das Wegwerfen Zehntausender CoronaImpfstoffdosen in Bayerns Impfzentren verteidigt. Es handele sich um weniger als ein Prozent der verabreichten 14,7 Millionen Impfstoffdosen, teilte das Ministerium jetzt in München mit. Es sei nicht völlig zu verhindern, dass Impfstoff verloren gehe. Neben einzelnen Handhabungsfehlern oder Verunreinigungen spiele auch die Logistik eine Rolle.
Bei zunehmender Impfmüdigkeit in der Bevölkerung komme es etwa vor, dass aus einem Impfstoffröhrchen mit sechs bis sieben Einzeldosen nur einige Dosen verwendet werden können, der Rest dann aber nicht mehr gelagert werden könne und somit verworfen werden müsse. In einem Flächenland wie Bayern sei zudem eine tagesgenaue Belieferung der 98 Impfzentren nicht möglich. Bei wochenweiser Belieferung sei nicht auszuschließen, dass an der einen oder anderen Stelle zu viel geliefert werde – und dann nicht rechtzeitig verbraucht werden könne.
Die SPD hatte kritisiert, dass in Bayern mehr Impfdosen als in anderen Bundesländern weggeworfen werden müssen. Gleichzeitig hinkt der Freistaat dem Bundesdurchschnitt beim Impffortschritt weiter hinterher. Der Impfstoff hätte längst etwa Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt werden können, hatte SPD-Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann kritisiert.