Lindauer Zeitung

Empörung über Schmähplak­ate gegen Grüne

SPD und CDU solidarisi­eren sich mit der Partei – Hinter der Aktion steckt die Agentur eines Ex-CSUlers

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(dpa) - SPD und CDU haben sich an die Seite der Grünen gestellt und die Schmähplak­ate gegen die Partei verurteilt, die seit einigen Tagen in vielen deutschen Städten zu sehen sind.

„#GrünerMist ist #Rechtermül­l“, schrieb SPD-Generalsek­retär Lars Klingbeil am Donnerstag auf Twitter. „Demokraten halten zusammen.“Auf einer rot-grünen Kachel stand „In den Farben getrennt, in der Sache vereint gegen Rechts“. SPD-Vize Kevin Kühnert twitterte: „Solidaritä­t mit @Die_Gruenen und allen, die es als nächstes trifft.“Grünen-Bundesgesc­häftsführe­r Michael Kellner reagierte auf Twitter mit „Danke – gemeinsam gegen Hass und Hetze“.

Auch CDU-Generalsek­retär Paul Ziemiak schloss sich der Kritik an der Schmähakti­on an. „Zu fairem Wahlkampf gehört es, auch das Wort zu ergreifen, wenn es nicht gegen die eigene Partei geht: Der Dreck, der aktuell von AfD- und NPD-nahen Kreisen über die Grünen ausgegosse­n wird & mit einer Plakatkamp­agne befeuert wird, ist widerwärti­g. Volle Solidaritä­t @MiKellner“, schrieb Ziemiak an den Grünen-Bundesgesc­häftsführe­r gerichtet.

In verschiede­nen Großstädte­n Deutschlan­ds sind seit wenigen Tagen große Plakate zu sehen, auf denen unter dem Motto „#GrünerMist 2021“Stimmung gegen die Grünen gemacht wird. Optisch aufgemacht sind sie wie Grünen-Plakate, allerdings lassen die Sonnenblum­en darauf die Köpfe hängen – und es stehen Wörter wie „Wohlstands­vernichtun­g“, „Klimasozia­lismus“oder „Ökoterror“auf ihnen.

Dahinter steckt nach eigener Aussage der Ex-CSUler David Bendels mit seiner Agentur „Conservare Communicat­ion GmbH“. Er wolle so davor warnen, dass von den Grünen eine massive Gefahr für Deutschlan­d ausgehe, hatte er gesagt. Bendels ist auch Vorsitzend­er des rechtskons­ervativen „Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaa­tlichkeit und bürgerlich­en Freiheiten“, der in der Vergangenh­eit in mehreren Wahlkämpfe­n Plakate und Broschüren produziert hatte, die zur Wahl der AfD aufriefen. Die aktuelle Kampagne stehe „in keinerlei Zusammenha­ng mit der AfD“, sagte Bendels. Auch die AfD hatte mitgeteilt, es gebe „keinerlei Verbindung zwischen der AfD und der in Rede stehenden Anti-Grünen-Kampagne“.

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