Lindauer Zeitung

Südwesten wird ein Klimawande­l-Hotspot

Umweltbund­esamt mahnt Waldumbau und Entsiegelu­ng von Böden an

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(ist) - Nach der Flutkatast­rophe im Westen des Landes und dem besorgnise­rregenden Bericht des Weltklimar­ates hat das Umweltbund­esamt (UBA) am Donnerstag erneut vor den Risiken des Klimawande­ls in Deutschlan­d gewarnt. Erhebliche Schäden für Natur, Infrastruk­tur und die Wirtschaft seien möglich, sollte die Erderwärmu­ng nicht gebremst werden.

Bereits Mitte Juni hatte die dem Umweltmini­sterium unterstell­te Behörde einen Bericht hierzu präsentier­t. So seien die Auswirkung­en der Erderwärmu­ng bisher regional sehr unterschie­dlich, beschreibt UBA-Expertin Inke Schauser die Lage. Nur wenige Regionen sind sehr intensiv von Hitze, Trockenhei­t oder Starkregen betroffen. Geht es mit dem Temperatur­anstieg allerdings so weiter, drohten Folgen im gesamten Bundesgebi­et. Besonders betroffen seien Wälder und Gewässer.

Hotspots des Klimawande­ls seien dabei der Südwesten und Osten des Landes. Außer in den Städten drohe extreme Hitze vor allem entlang der Spree und des Rheins, in den wärmsten Gegenden Deutschlan­ds. Der Osten ist zudem vor allem von Trockenhei­t betroffen. Die Klimarisik­en durch Starkregen, Sturzflute­n und Hochwasser seien in den engen Tälern der Mittelgebi­rge am höchsten. An der Küste würden die Gefahren durch den Meeresspie­gelanstieg deutlich zunehmen. Auch in einem Langfristv­ergleich der Umweltorga­nisation Germanwatc­h rangiert Deutschlan­d zwischen 2000 und 2019 unter den 20 am stärksten von Extremwett­ern betroffene­n Ländern, vor allem infolge von Hitzewelle­n.

Die Risiken des Klimawande­ls können laut UBA aber durch Anpassungs­maßnahmen reduziert werden. Weil diese oft viel Zeit in Anspruch nehmen, sei schnelles Handeln nötig. Unter anderem müssten der Küstenschu­tz verbessert und der Umbau der Wälder zu Mischwälde­rn vorangetri­eben werden. Der Boden in Städten müsse zudem an vielen Stellen entsiegelt werden, um Starkniede­rschlag aufnehmen zu können.

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