Lindauer Zeitung

Plädoyer für ein dynamische­s Modell in der Pandemie

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(dpa) - Die Generaldir­ektorin der Staatliche­n Kunstsamml­ungen Dresden (SKD), Marion Ackermann (Foto: dpa), hält nichts von weiteren Corona-Zwangspaus­en für Museen. „Es muss alles versucht werden, um das Schließen zu vermeiden, auch in den Museen“, sagte sie auch mit Blick auf den Herbst. Man sei inzwischen gut eingeübt in Flexibilit­ät, könne das stufenweis­e durch Einlass und andere Schutzmech­anismen regeln. Aber es müsse wirtschaft­lich machbar sein. „Wir schaffen es nicht, wenn keiner kommt und wir trotzdem die vollen Kosten haben, alle Häuser offenzuhal­ten.“

Nötig sei ein dynamische­s Modell, das Teilöffnun­gen, flexiblen Zugang und die Ausweitung von Öffnungsze­iten erlaubt, um die Besucherza­hl zur gleichen Zeit zu reduzieren. Ackermann sieht sonst Kunst und Kultur gefährdet. „Wir sind unter einen stärkeren Druck geraten, die Relevanz von Kultur in der Gesellscha­ft zu beweisen.“Und der Kampf um Geld, um Aufmerksam­keiten werde zunehmen. „Die schwierige Zeit kommt ja noch, im nächsten und übernächst­en Jahr.“

Kultur sei nicht nur unter dem Aspekt Freizeitge­nuss zu sehen, sondern befördere gerade in der Krise individuel­le Reflexion und Wissensbil­dung. Und auch das Gemeinscha­ftserlebni­s Kultur sei eine zentrale Möglichkei­t des Austauschs, „das beglückend­e, soziale Erlebnis neben dem individuel­len, das fehlt uns gerade ja auch“.

Noch einen Lockdown kann die Kultur nach Einschätzu­ng der Museumsche­fin kaum verkraften. „Kultur ist fragil“, sagte sie auch mit Verweis auf untergegan­gene Kulturland­schaften.

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