Gartenschau profitiert von Sommerferien
Atlantis-Motto leitet wichtige Wochen ein – Geschäftsführung immer zufriedener
- In einem blauen Sommerkleid, passend zur neuen Themenwoche, führte Geschäftsführerin Claudia Knoll am Mittwoch über die Hintere Insel. In den kommenden 14 Tagen steht die Gartenschau unter dem Motto Atlantis, es sind die wohl wichtigsten Wochen der Veranstaltung. Denn gerade für die Sommerferien werden viele Besucher erwartet. Knoll zeigte sich auf dem Rundgang optimistisch – denn die Besucherzahlen ziehen so an, dass Gäste bereits mit Handtüchern Plätze reservieren.
Die Hälfte der zehn Themenwochen wurde bereits umgesetzt, jetzt stellen sich Aussteller, Gastronomen und das Kinderprogramm auf die Unterwasserwelt Atlantis ein. Die Restaurants und Stände bewerben Fischgerichte, die Blumenschau stellt zu Kugelfischen gebundene Sträuße aus, und der Landkreis greift das Thema auf, indem er mit dem Kneippverein Scheidegg Kneippgüsse anbietet.
Die unterschiedlichen Akteure der Gartenschau seien nicht verpflichtet, an den Themenwochen teilzunehmen, diese können aber neue Impulse setzen, erklärt Knoll, warum alle zwei Wochen ein neues Motto ausgerufen wird. „Viele Aussteller haben ja noch nie eine Gartenschau gemacht und denen dann zu sagen ’macht einfach mal’, ist schwierig – wir geben einen Fahrplan.“Die Themenwochen richten sich besonders an die Dauerkartenbesitzer oder diejenigen Besucher, die regelmäßig an Aktionen und Veranstaltungen der Aussteller teilnehmen. Diese würden dann immer wieder die neuen Akzente bemerken, sagt Knoll. Zum Verkauf von Tageskarten tragen die wechselnden Mottos aber nicht bei. Das ist derzeit jedoch nicht weiter schlimm, denn: „Die Sommerferien merken wir richtig gut.“Deswegen sei Knoll auch wesentlich entspannter als in anderen Wochen während der Gartenschau. Es laufe auch alles einfach runder, im Team und bei allen Ausstellern habe sich eine Routine eingestellt. Seit vergangener Woche seien die Besucherzahlen endlich da, wo sie die Geschäftsführung haben wollte, sagt Knoll. Schon gegen 13 Uhr stünden die Ticketverkäufe derzeit im Soll.
„Die Dauerkartenbesitzer belegen sogar schon Sitzsäcke am Wasser mit Handtüchern“, sagt Knoll und lacht. Bereits seit dem Jahr 1988 betreut sie Gartenschauen in ganz Bayern – doch das habe sie noch nicht erlebt. Und obwohl die Besucherzahlen
deutlich steigen und Plätze mit Handtüchern belegt werden, sei die Gartenschau gerade jetzt während der Ferienzeit ein Rückzugsort für Besucher und Einheimische – diese Erkenntnis begeistere sie besonders.
Obwohl die Gartenschau nur noch acht Wochen geöffnet ist, werden außerdem weiterhin Dauerkarten verkauft. Das liegt laut Knoll ebenfalls an den Sommerferien. Viele Familien, die mehrere Wochen Urlaub am bayerischen Bodensee machen oder hier ihre Ferienhäuser besitzen, hätten sich eine Dauerkarte geholt. Viele seien einen Tag dagewesen, um das Gelände zu testen und hätten dann zugeschlagen, berichtet Knoll.
Derweil funktioniere das Abendticket „ganz gut“. Seit Ende Juli gibt es diese weitere Ticketoption ab 18 Uhr für 9,50 Euro. 2000 Abendtickets wurden in rund drei Wochen verkauft. Die Gastronomen der Gartenschau hatten sich für diese Karte starkgemacht, weil sie durch das schlechte Wetter mit schwachen Umsätzen zu kämpfen haben. Aber auch einheimische Dauerkartenbesitzer fragten nach, weil sie gerne mit privaten Gästen einen Abend auf der Gartenschau verbringen wollten, ohne gleich ein Tagesticket kaufen zu müssen.
Wiederholt ist es auf dem Gelände der Lindauer Gartenschau zu massiven Sachbeschädigungen gekommen. Ein Tisch und drei Stühle wurden in den See geworfen, außerdem wurde eine Glaswand beschädigt, wie die Polizei mitteilt. Die Tatzeit konnte auf den Zeitraum von Dienstagabend, 23.30 Uhr, bis Mittwochfrüh, 8 Uhr, eingegrenzt werden. Der entstandene Sachaden wird auf mindestens 1000 Euro geschätzt.