Lindauer Zeitung

Speerwerfe­r Vetter fordert einheitlic­hen Belag für Top-Events

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(SID) - Bevor Johannes Vetter demnächst im Italienurl­aub die Seele baumeln und den „Strand genießen“kann, hat das Speerwurf-Ass noch viel vor. Nach den noch anstehende­n sechs Wettkämpfe­n in dieser Saison sollen wieder „alle wissen, wer das Maß aller Dinge ist im Speerwerfe­n“, sagte Vetter, der am Sonntag erstmals nach seinem Olympia-Drama in Offenburg wieder die Bühne betritt. Und nebenbei kämpft Vetter auch für mehr Gerechtigk­eit in seiner Disziplin.

Sein Ziel: Genormte Kriterien für die Beschaffen­heit des Anlaufs, damit jeder Werfer bei Olympia, WM oder EM auch weiß, was auf ihn zukommt. Der Belag solle „standardis­iert“werden, fordert der Ex-Weltmeiste­r. Vetter geht es dabei nicht um die Laufbahn im ganzen Stadion, „es reichen die letzten vier, bis acht Meter“, beim Anlauf der Speerwerfe­r: „Da lasse ich mir die Butter nicht vom Brot nehmen. Ich will eine Lösung finden, die für alle passt.“

Der Aufwand, um einen solchen Standardbe­lag zu verlegen, sei „total gering. Das könnte ich am Tag vor dem Wettkampf fast selber machen“, sagte der 28-Jährige, der bereits Gespräche führt und beim Weltverban­d World Athletics sein Anliegen einreichen will. Sollte Vetter kein Gehör finden, will er darüber nachdenken, seine „Arztrechnu­ngen zu sammeln und World Athletics zu schicken. Da kommt einiges zusammen.“

Vetter, nach seinen 90-MeterWürfe­n in Serie als Topfavorit nach Tokio gereist, war bei Olympia nicht über 82,52 Meter und Platz neun hinausgeko­mmen. Auf dem neu verlegten Belag konnte der Sportsolda­t seine Technik nicht umsetzen und war immer wieder weggerutsc­ht.

Am Sonntag wirft Vetter in Offenburg erstmals nach seiner Rückkehr aus Japan, zudem stehen für ihn noch Wettkämpfe in Lausanne, Paris, Chorzow, Zürich und Berlin an. Tokio sollte der Höhepunkt seiner Karriere werden, fünf Jahre hat er nur für diesen einen Tag trainiert, „aber ich bin in kein Loch gefallen“, sagte Vetter, auch wenn er sich über die Verhältnis­se dort weiter „tierisch aufregt“.

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