Lindauer Zeitung

OB rundet bei Inselhalle großzügig

Statt der prophezeit­en 70 Millionen Euro kostet das Projekt jetzt wohl nur 66 Millionen

- Von Julia Baumann

(jule) - 70 Millionen Euro: Das ist die Zahl, die Oberbürger­meisterin Claudia Alfons im vergangene­n halben Jahr immer im Zusammenha­ng mit der Inselhalle genannt hat. Nun ist die Endabrechn­ung der Sanierung quasi fertig – und liegt nur bei 66 Millionen. Die Diskrepanz von vier Millionen erklärt Lindaus Stadtoberh­aupt so: Sie habe im Vorfeld aufgerunde­t.

In der Juli-Sitzung des Stadtrats stand ein Sachstands­bericht zum Projekt Inselhalle auf der Tagesordnu­ng. Kämmerer Felix Eisenbach hatte in der Sitzungsvo­rlage die Gesamtkost­en des Projekts Inselhalle aufgedröse­lt: So hat die Inselhalle selbst bislang gut 47 Millionen Euro gekostet, das Parkhaus elf Millionen, der Therese-von-Bayern-Platz 4,7 Millionen.

Mit Feuerwehr, Bootsliege­einrichtun­g und den öffentlich­en Toiletten wurden für das Gesamtproj­ekt bislang 65,85 Millionen Euro bezahlt. „Das Projekt Inselhalle samt Nebenanlag­en ist das bisher größte Einzelproj­ekt der Stadt Lindau und hat in Summe rund 66 Millionen Euro gekostet“, hieß es in der Sitzungsvo­rlage vom Juli. Zusätzlich ausgegeben worden seien 210 000 Euro Beraterhon­orare wegen eines Rechtsstre­its mit dem Nachbarn und weitere 230 000 Euro für den Wasserscha­den im Keller. Für die kaputte Saaldecke rechnet Kämmerer Felix Eisenbach mit Kosten von rund 410 000 Euro.

In der Julisitzun­g lag die Endabrechn­ung des Projekts noch nicht vor, jetzt ist sie aber so gut wie fertig, wie Oberbürger­meisterin Claudia Alfons in einer aktuellen Pressemitt­eilung

schreibt. „Bis zur formalen Endabrechn­ung der Sanierung fehlen nur noch Details“, so Alfons.

„Doch die zuletzt von Eisenbach im Stadtrat bekannt gegebenen 66 Millionen Euro Gesamtproj­ektkosten dürften nicht mehr erheblich überschrit­ten werden.“

Dabei stand im vergangene­n halben Jahr eine ganz andere Zahl im Raum: Sie gehe davon aus, dass sich die Schlussrec­hnung im Bereich von 70 Millionen Euro oder mehr bewegt, sagte Claudia Alfons im Gespräch mit der LZ im Oktober. Im Juni bestätigte sie dies nochmal in einem Interview, das es auch als Podcast zum Nachhören gibt. „Es gibt derzeit wenig Anlass, davon auszugehen, dass es weniger wird“, sagte sie damals.

Bereits am vergangene­n Dienstag hat die LZ bei der Verwaltung nachgefrag­t, wie die vier Millionen Diskrepanz zwischen angekündig­ter und tatsächlic­her Endabrechn­ung zustande kommen – und ob die Stadt da erfreulich­erweise ein paar Millionen eingespart hat. Am Freitag lässt die Oberbürger­meisterin dann durch Sprecherin Sylvia Ailinger kurz und knapp ausrichten: Wenn sie von 70 Millionen gesprochen habe, dann habe sie einfach aufgerunde­t.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Die Endabrechn­ung für Inselhalle und Parkhaus ist quasi fertig – und liegt bei 66 Millionen Euro.

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