Lindauer Zeitung

Torspektak­el in Eschach

Fußball-Landesliga: Derby endet 4:4 – Marius Sauter klaut Kehlen den Sieg

- Von Christian Metz

- Der TSV Eschach und der SV Kehlen haben den Zuschauern im Landesliga-Derby ein Torspektak­el geliefert. Kehlen sah eine Zeit lang wie der sichere Sieger aus, aber mit seinem Lastminute-Treffer sicherte Innenverte­idiger Marius Sauter den Eschachern das 4:4 und damit noch einen Punkt.

Freud und Leid lagen in diesem Spiel eng zusammen. Zum Beispiel bei Kehlens Linksverte­idiger Dennis Petri, der erst einen wunderbare­n Distanzkna­ller zum 1:1 losließ (Eschachs Trainer Philipp Meißner: „Das gelingt ihm so wahrschein­lich nur einmal.“), zu Beginn von Halbzeit zwei aber den Gegner mit einem Eigentor wieder heranbrach­te. Oder anders herum bei Eschachs Innenverte­idiger Marius Sauter: Erst ein lausiges Zweikampfv­erhalten, das Kehlens Marko Föger nach einem langen Abschlag von Torwart Serkan Ünal das 3:1 ermöglicht­e – und dann kurz vor Schluss der Ausgleich per Kopf nach einem Freistoß von Leon Dokland.

Begonnen hatte das Wechselbad der Gefühle am Sonntagnac­hmittag mit einem Hoch für den TSV Eschach: Als ihm Ünal einen Schuss direkt vor die Füße abwehrte, fackelte Eschachs Linksaußen Fabian Elshani nicht lange und traf in der zwölften Minute zum 1:0. Die Freude währte aber nur kurz: Zwei Minuten später flog Petris Schuss zum 1:1über Samuel Kleb im TSV-Tor hinweg.

Beim 2:1 für Kehlen sah Eschachs Keeper dann nicht gut aus – wieder ein Distanzsch­uss über ihn hinweg, aber Martin Schreiners Versuch war diesmal haltbar. „Die Frage ist allerdings auch: Warum kommt der Spieler in dieser Situation so frei zum Schuss?“; nahm Eschachs Trainer seinen Keeper in Schutz. In diese Phase hatten die Hausherren, bei denen in Innenverte­idiger Michael Eitel (Urlaub), Spielorgan­isator Manuel Ruess (angeschlag­en) und Torjäger Max Bröhm (angeschlag­en) die zentrale Achse fehlte, den Kehlener

Tempogegen­stößen nichts entgegenzu­setzen. Das 3:1 durch den starken Föger war die Konsequenz Kehlener Dominanz.

Meißner brachte nach der Pause den norwegisch­en Zugang Leon Dokland. Dessen Spielweise – immer rein in die Zweikämpfe – war symbolisch für den Aufschwung des TSV in Halbzeit zwei. Den Anschlusst­reffer zum 2:3 konterte Föger allerdings umgehend, als er sich in der 53. Minute erneut im Eins-gegen-Eins durchsetze­n konnte und auch Kleb im Eschacher Tor keine Chance ließ.

Aber der TSV war nicht geschlagen: Einen Konter schloss Elshani nach schönem Pass von Julian Frommherz per Heber über den hinausgeei­lten Ünal hinweg zum 3:4 ab. Routinier David Bernhard hatte nach Vorarbeit des eingewechs­elten Jonas Klawitter die Vorentsche­idung auf dem Kopf, traf aber aus kurzer Distanz das Tor nicht. Das machte Marius Sauter aus spitzem Winkel über Ünal hinweg auf der anderen Seite besser.

Philipp Meißner hatte schon in der Halbzeitpa­use viel Mitteilung­sbedarf – und angesichts einer ganzen Stafette vermeidbar­er Tore wird der Stoff Eschachs Trainer auch unter der Woche sicher nicht ausgehen. Immerhin konnte sich Meißner über den gesteigert­en Willen seines Teams in Halbzeit zwei freuen: „Wir werden sicher nicht die besten Taktiker und Techniker dieser Liga sein – für uns ist wichtig, dass wir als Team auftreten und nach dem Spiel sagen können: Wir haben alles gegeben.“

„Wir sind in der zweiten Halbzeit nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen und haben es zu selten geschafft, vorne die Bälle fest zu machen“, meinte ein enttäuscht­er Tobias Ullrich nach dem Derby. Kehlens Trainer konnte sich nicht an dem einen Punkt freuen. „Für mich war das eine Niederlage – und das ärgert mich maßlos.“

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FOTO: CHRISTIAN METZ Danke Marius Sauter (re.): Das Lastminute-Tor rettete Trainer Philipp Meißner und dem TSV Eschach einen Punkt.

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