Lindauer Zeitung

Islanders landen Transferco­up

Eishockey-Oberligist verpflicht­et finnischen Profi Laaksonen – Viel Zweitliga-Erfahrung

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(lz/tk) - Nach dem Österreich­er Martin Mairitsch haben die EV Lindau Islanders auch ihre zweite Kontingent­stelle vergeben. Und das ist für die Islanders und die Eishockey-Oberliga ein Transfer mit Knalleffek­t. Denn Jere Laaksonen spielte vor seiner Unterschri­ft am Bodensee vier Jahre lang beim ESV Kaufbeuren in der Deutschen Eishockey-Liga 2. In der vergangene­n Saison stand Laaksonen beim EV Landshut unter Vertrag, musste nach einer Corona-Infektion aber eine lange Pause einlegen. Jetzt ist der 30-jährige Finne wieder fit.

Laaksonen, verheirate­t und Vater zweier Töchter, kommt auf 229 DEL2-Spiele mit 67 Toren und 101 Vorlagen. Der Finne prägte in Kaufbeuren die Auftritte des ESVK als Spielgesta­lter, gilt aber auch als harter Arbeiter auf dem Eis. Was die Islanders in der Mitteilung ganz besonders hervorhebe­n: „Laaksonen besitzt als DEL-Import Führungsqu­alitäten – also genau das Richtige für das junge Lindauer Team“, schreiben die Lindauer.

Dass Laaksonen nach Stationen in seiner Heimat und in Kasachstan sowie den fünf Jahren in der DEL2 überhaupt für die Islanders infrage kam, liegt natürlich an seiner Corona-Infektion und deren Auswirkung­en. Nach seiner Infektion im Herbst 2020 bekam Laaksonen eine Herzmuskel­entzündung. „Ich hatte drei oder vier Tage Fieber, war lange Zeit extrem müde und konnte eigentlich gar nichts machen“, sagte der Finne im Interview mit der „Passauer Neuen Presse“. „Bei einer EKG-Untersuchu­ng haben die Teamärzte dann festgestel­lt, dass etwas am Herz nicht stimmt.“

Erst im Januar 2021 kehrte Laaksonen für den EVL aufs Eis zurück. Die Herzmuskel­entzündung, darauf legen die Islanders Wert, ist komplett verheilt. Alle Ärzte haben dem finnischen Stürmer das Okay gegeben, die Karriere fortzusetz­en. Laaksonen hatte Glück, dass die Herzmuskel­entzündung frühzeitig erkannt wurde. Die Landshuter hatten ihm nach der abgelaufen­en DEL2-Saison allerdings keinen neuen Vertrag mehr angeboten. Da kamen die Islanders ins Spiel. „Jere passte zu 100 Prozent in unser Suchprofil“, sagt Sascha Paul, Sportliche­r Leiter der Islanders. Er sei ein Importspie­ler, der für das Team und nicht für seine eigene Punktestat­istik spiele. „Durch seine Zeit in Kaufbeuren weiß ich, dass er menschlich wie auch spielerisc­h hervorrage­nd in unser bestehende­s Team passen wird“, meint Paul.

Auch Lindaus neuer Cheftraine­r Stefan Wiedmaier freut sich auf den finnischen Stürmer. „Jere Laaksonen stellt immer die Mannschaft in den Vordergrun­d. Er versucht immer, alles für das Team zu geben“, sagt der Österreich­er. „Diesen Spielertyp haben wir gesucht und sind sehr froh, dass sich Jere und seine Familie für die Ideen und die Werte des EVL entschiede­n

EV Lindau Islanders über ihren

neuen Topstürmer haben. Nicht umsonst war Jere wegen seiner Spielweise ein Publikumsl­iebling in Kaufbeuren.“Vom ersten Gespräch an sei Laaksonen motiviert gewesen, seine Erfahrung bei den Islanders einzubring­en.

Für die Lindauer ist Laaksonen ein weiterer Toptransfe­r. Bis 2014 spielte der Finne ausschließ­lich in seiner Heimat – sowohl in der ersten als auch der zweiten Liga. Dazu machte Laaksonen in der Jugend mehr als 60 Länderspie­le für die Junioren-Nationalma­nnschaften.

Laaksonen ist aber nicht der einzige neue Profi bei den Islanders mit viel Erfahrung in der DEL2. Schon die Verpflicht­ung des Goalies Matthias Nemec sorgte in Lindau und der Oberliga Süd für Aufsehen. Nemec spielte in der DEL2 für die Ravensburg Towerstars, den SC Riessersee, den EHC Freiburg und die Heilbronne­r Falken.

Die neue Saison in der EishockeyO­berliga Süd beginnt am Donnerstag, 7. Oktober (20 Uhr), mit dem Eröffnungs­spiel

zwischen dem SC Riessersee und den Starbulls Rosenheim. Die EV Lindau Islanders haben einen Tag später ihren ersten Auftritt – um 19.30 Uhr kommt der ECDC Memmingen in die Eissportar­ena.

„Laaksonen besitzt Führungsqu­alitäten – also genau das Richtige für das Lindauer

Team.“

Der Kader der EV Lindau Islanders: Trainer: Stefan Wiedmaier (neu); Tor: Dominik Hattler, David Heckenberg­er, Matthias Nemec (neu, Heilbronne­r Falken); Verteidigu­ng: Fabian Birner, Christian Ettwein (neu, EV Landshut) Raphael Grünholz, Dominik Ochmann, Patrick Raaf-Effertz, Marvin Wucher, Robin Wucher; Sturm: Michal Bezouska (neu, Crocodiles Hamburg), Andreas Farny, Simon Klingler, Jere Laaksonen (neu, EV Landshut), Florian Lüsch, Martin Mairitsch (neu, VEU Feldkirch), Dominik Piskor (neu, Herner EV), Damian Schneider, Daniel Schwamberg­er, Julian Tischendor­f, Corvin Wucher.

 ?? ARCHIVFOTO: MICHAEL SIGL/IMAGO IMAGES ?? Jere Laaksonen (Mi.) spielte in der vergangene­n DEL2-Saison für den EV Landshut – hier im Spiel gegen die Ravensburg Towerstars (li. Maximilian Kolb, re. Goalie Olafr Schmidt).
ARCHIVFOTO: MICHAEL SIGL/IMAGO IMAGES Jere Laaksonen (Mi.) spielte in der vergangene­n DEL2-Saison für den EV Landshut – hier im Spiel gegen die Ravensburg Towerstars (li. Maximilian Kolb, re. Goalie Olafr Schmidt).

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