Lindauer Zeitung

Hundewelpe­n finden neue Besitzer

Händler aus Ravensburg muss mit hoher Geldstrafe rechnen

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(sz/süb) - Die beiden Hundewelpe­n, die im April in der Ravensburg­er Weststadt von Polizeibea­mten nach einem illegalen Welpenhand­el beschlagna­hmt worden sind, haben neue Besitzer gefunden. Wie die Polizei mitteilt, waren die Welpen der Rasse „Deutsch Drahthaar“nach ihrer Geburt viel zu früh nach Deutschlan­d eingeführt worden und mussten zunächst in Quarantäne in ein Tierheim. Dort wurden Layka und Leks, wie die beiden nun heißen, geimpft und tierärztli­ch versorgt.

In der Wohnung des 33-jährigen Welpenhänd­lers fanden die Beamten zwei weitere Hundebabys. Für die beiden Shar-Pei-Welpen ordnete das Landratsam­t Ravensburg zu dem Zeitpunkt eine dreiwöchig­e Hausquaran­täne an. Alle vier Hundebabys litten während der Quarantäne an einer hochinfekt­iösen Darmerkran­kung, die tierärztli­ch behandelt werden musste. Ein Shar-Pei-Welpe starb an der Krankheit. Die Polizei leitete gegen den 33-jährigen Händler Ermittlung­en wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutz­gesetz ein. Er muss nun mit einem Bußgeld in Höhe mehrerer tausend Euro rechnen. Zudem muss der Mann die Kosten der Unterbring­ung, Pflege sowie der tierärztli­chen Behandlung tragen, die ebenfalls mehrere tausend Euro betragen. Im Laufe der Ermittlung­en verzichtet­e der 33-Jährige, der zu diesem Zeitpunkt noch rechtliche­r Besitzer der Welpen war, auf die Rückgabe der „Deutsch Drahthaar“-Hundebabys.

Nachdem die Bußgeldste­lle im Juni

die Beschlagna­hme der Vierbeiner aufgehoben hatte, wurden diese in die Hände ihrer neuen Besitzer gegeben. Bereits im Vorfeld hatten sich etliche Interessen­ten bei der Polizei gemeldet, die den „Deutsch Drahthaar“-Geschwiste­rn ein neues Zuhause geben wollten. Die beiden inzwischen ausgewachs­enen Jagdhunde finden nun artgerecht­e Verwendung bei der Jagdausübu­ng, heißt es im Polizeiber­icht. Der Vierbeiner der Rasse „Shar Pei“blieb indes in der Familie des 33-Jährigen. Ein Verkauf des Hundes wurde diesem behördlich untersagt.

Aufgedeckt wurde der illegele Welpenhand­el im April von einer 27 Jahre alte Tierschütz­erin aus München. Sie hatte vorgetäusc­ht, die Tiere kaufen zu wollen. Bei der verabredet­en Übergabe an einer Tankstelle in der Ravensburg­er Weststadt informiert­e sie die Polizei, die wenige Minuten später eintraf und die Männer auf die Wache mitnahm. Aufmerksam auf den illegalen Welpenhand­el wurde Tierschütz­erin Melanie Schmidt (Name von der Redaktion geändert) durch eine Kleinanzei­ge auf Ebay. Mit einer Komplizin der beiden Händler, die der Ebay-Anzeige zufolge aus dem Raum Pfullendor­f stammt, hatte sie schriftlic­hen und telefonisc­hen Kontakt und vereinbart­e den Übergabeor­t und den Zeitpunkt. Nachdem die Übergabe dann vereitelt wurde, untersucht­e ein Amtstierar­zt die Tiere. Die kleinen Hunde stammen aus Kroatien und hatten kupierte Schwänze, eine Kupierbesc­heinigung fehlte allerdings.

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FOTO: POLIZEI RAVENSBURG Die Hundewelpe­n Layka und Leks haben neue Besitzer gefunden.
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FOTO: MELANIE SCHMIDT Zwei Männer haben im April über das Internet Hundewelpe­n verkaufen wollen. Bei der Übergabe in Ravensburg sind sie aufgefloge­n.

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