Lindauer Zeitung

Bayern erwägt 2G-Modell

Inzidenz in Bayern steigt – Weitere Einschränk­ungen für Ungeimpfte möglich

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(lby) - Die Corona-Fallzahlen in Bayern sind am Wochenende weiter gestiegen. Die landesweit­e Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) am Sonntag bei 69,4, ein Plus von 3,4 gegenüber dem Vortag. Allerdings stecken sich demnach vor allem Menschen an, die keinen vollständi­gen Impfschutz haben. In der Gruppe der Ungeimpfte­n lag die Inzidenz laut LGL Stand Freitag bei 110,6 binnen einer Woche gemeldeten Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner, bei vollständi­g Geimpften lag der Wert dagegen nur bei 9,2.

Auf Menschen, die keinen vollständi­gen Impfschutz haben, könnten in Bayern deshalb bald weitere Einschränk­ungen zukommen. „Natürlich müssen wir jetzt schon über künftige Maßnahmen nachdenken wie etwa Kontaktbes­chränkunge­n, die dann in Kraft treten müssen, um das Gesundheit­ssystem zu schützen“, sagte Gesundheit­sminister Klaus Holetschek (CSU) der „Bild am Sonntag“. „Klar ist aber, dass Geimpfte und Genesene ihre Freiheitsr­echte

zurückerha­lten müssen.“

Holetschek hatte bereits am Freitag von einer „Pandemie der Ungeimpfte­n“gesprochen. Er schloss dabei nicht aus, dass es künftig auch in Bayern das 2G-Modell geben könnte, wie es Hamburg zum Wochenende eingeführt hat. Dabei können beispielsw­eise Restaurant­s oder Konzertver­anstalter nur noch

Geimpften und Genesenen Zutritt erlauben. In dem Fall entfallen weitere Beschränku­ngen. Ungeimpfte dürften dann aber auch mit einem negativen Test nicht teilnehmen.

Die Staatsregi­erung berät am Dienstag in einer Kabinettss­itzung über neue Corona-Regeln. Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) hatte vergangene Woche eine Corona-Verordnung unabhängig von der Inzidenz mit einer Krankenhau­sampel angekündig­t. Zudem solle die FFP-2Maskenpfl­icht in Bayern fallen. Basis solle aber das 3G-Prinzip mit Freiheiten für Geimpfte, Genesene und Getestete bleiben.

Stand Sonntag lagen nach LGLAngaben nur noch 15 Kommunen in Bayern unter dem Inzidenzwe­rt von 35, ab dem die 3G-Regeln gelten. Menschen müssen dann beim Betreten von Innenräume­n wie Restaurant­s oder in Schwimmbäd­ern nachweisen, dass sie entweder geimpft, genesen oder negativ auf Corona getestet sind.

Der Epidemiolo­ge Klaus Stöhr bezeichnet­e die steigenden Inzidenzen gegenüber dem „Münchner Merkur“(Samstagaus­gabe) zwar als „eine erwartbare Entwicklun­g“, die „kein Grund zur Aufregung“sei. Er betonte aber, man müsse sich Sorgen um die mehr als vier Millionen ungeimpfte­n über 60-Jährigen in Deutschlan­d machen: „Die sind für das Virus noch voll empfänglic­h.“

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FOTO: KARL-JOSEF HILDENBRAN­D/DPA Die Corona-Fallzahlen steigen im Freistaat weiter, vor allem aber bei Ungeimpfte­n. Gesundheit­sminister Holetschek erwägt für diese Gruppe deshalb weitere Einschränk­ungen.
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FOTO: ?? Klaus Holetschek (CSU).
IMAGO IMAGES FOTO: Klaus Holetschek (CSU).

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