Lindauer Zeitung

Darum ist der Pulverturm weit weg von der Stadt

Der Turm, der nicht weit genug von der Stadt entfernt sein konnte – für Pulver und für einen Bürgermeis­ter

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(lz) - Lange Zeit diente die hintere Insel mit Äckern und Weinfelder­n der Inselgemei­nde vor allen Dingen als Gemüsegart­en. Vermutlich war es im Jahr 1499 der Krieg zwischen den Eidgenosse­n und dem Schwabenbu­nd, der Lindau dazu veranlasst­e, die hintere Insel besser abzusicher­n. So wurde der Pulverturm 1508 an dieser Stelle zur besseren Verteidigu­ng zunächst als Wehrturm erbaut.

Fast 300 Jahre später, Ende des 18. Jahrhunder­ts, wurde dem Wehrturm aber eine neue Rolle zugedacht. Irgendwo musste die Bürgerwehr ihr Schießpulv­er einlagern. Nicht auszudenke­n, was das für Folgen hätte, wenn ein Pulverlage­r aus

Versehen mitten in der Stadt explodiere­n würde. Deswegen fiel die Wahl auf denjenigen Wehrturm, der am weitesten von der Stadt entfernt war. Seither nennt man ihn den Pulverturm.

Ein weiteres Jahrhunder­t später, 1897, wurde der Pulverturm im Innern

ausgebaut und dem damaligen Lindauer Bürgermeis­ter Heinrich Schützinge­r sozusagen als „Haus im Grünen am See“überlassen. Daran änderte sich auch vorerst nichts, als die bayrische Armee 1904 in die Luitpold-Kaserne einzog. Schließlic­h war es auch Bürgermeis­ter Schützinge­r, der sich für die Kaserne auf der Insel eingesetzt hatte.

Heute gehört der Pulverturm den Lindauer Stadtwerke­n und er kann für Veranstalt­ungen gemietet werden. Während der Gartenscha­u kann man dort sogar heiraten.

Alle Texte sind aus dem Audioguide zur Lindauer Gartenscha­u. Der Guide ist Teil der kostenlose­n App „Fairführer“, die es überall zum Download gibt.

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FOTO: FAIRFÜHRER Der Turm kann heute für Veranstalt­ungen gemietet werden.

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